Insgesamt 24 Teilnehmer fanden sich heute mit ihren E-Bikes an der Jugendverkehrsschule an der Ehrenhainstraße in Vohwinkel ein, um zukünftig sicherer und entspannter damit unterwegs sein zu können. Dabei standen ihnen jeweils zwei Trainer des ADFC Wuppertal/Solingen und der Verkehrswacht Wuppertal zur Seite. Das Angebot für den vierstündigen Kurs richtet sich ebenso an Einsteiger, wie auch an Fortgeschrittene, denn dazulernen kann man immer etwas. Der Spaß und die Freude am Pedelec-Fahren stehen hier aber stetig im Vordergrund.
Der Kurs begann mit einem theoretischen Teil, dem eine Vorstellungsrunde vorangeht, in der die Teilnehmer den Stand ihrer Fahrerfahrung einschätzen, aber auch die Erwartungen an den Kurs aussprechen. Somit können die Teilnehmer im praktischen Teil in zwei Gruppen aufgeteilt werden - Einsteiger und Fortgeschrittene. Doch zunächst stellte Raban Rau, Trainer des ADFC, den Nutzen eines Pedelec-Trainings vor. Nicht nur die Anzahl von E-Bike Nutzern nimmt zu, sondern auch das Aufkommen von Unfällen in diesem Zusammenhang. Die Hälfte der Unfälle mit dem E-Bike passieren sogar ohne Drittbeteiligung, was nach Rau den Verbesserungsbedarf im Umgang damit zeige. Neben dem „Bio-Bike“, also dem herkömmlichen Fahrrad, hat ein Pedelec mehr Gewicht, ermöglicht eine höhere Geschwindigkeit, bringt noch ein Display mit sich auf das man zu achten hat und vieles weitere sollten dabei bedacht sein. Hinzu kamen Sicherheitshinweise, zum Beispiel wie der Helm richtig zu tragen ist, welche Vorteile gut sichtbare Kleidung hat, das ein zusätzlicher Rückspiegel nicht schaden kann und vieles mehr.
Alles wird leichter, wenn es einmal richtig gezeigt wird
Die Gruppen und Trainer teilten sich im Anschluss auf für den praktischen Teil. Die Einsteiger starteten mit Übungen zum richtigen Anfahren, wobei die Pedalstellung für den ersten Schub sehr wichtig ist. Für einen sicheren Stand ist die Bremse wiederum ebenso wichtig. Ein sicheres Abbremsen und zum Stand kommen war eine weitere Übung. Mit jedem Probedurchlauf waren dabei die Verbesserungen sichtbar, denn „mit den richtigen Erklärungen wird es weniger holzig“, wie die Trainer erklärten. Nebenher streuen sie weitere Punkte ein, die zu beachten seien, nach dem Motto: Alles kann, nichts muss. Grundsätzlich gelte es so zu fahren, dass man sich nicht in Gefahr bringt, auch wenn andere Verkehrsteilnehmer manchmal wenig Verständnis dafür zeigen. Besonders bei LKWs solle man vorsichtig sein, nicht unbedingt neben ihnen zum Stehen kommen und besonders hier den Toten Winkel beachten.
Die Fortgeschrittenen übten sich im Slalom und in engen Kurven. Hinzu kamen Bremsungen bei höherer Geschwindigkeit und auch gezielt auf den Punkt. An dieser Stelle gut zu wissen: Welche Bremse bezieht sich auf welchen Reifen. Bei deutschen E-Bikes bedient die rechte Bremse das Hinterrad, dies kann in anderen Hewrstellerländern anders gelagert sein. Auch das Lenken mit dem Blick ist im Allgemeinen eine wichtige Koordinationsfrage. Im Weiteren folgte bei dieser Gruppe noch das Anfahren an steileren Bergen und Schotterbremsungen außerhalb des Geländes.
Für alle eine positive Erfahrung: „Wir gehen hier mit einem guten Gefühl raus“ und darin sind sich beide Gruppen einig. Davon ist auch Sabine Braun überzeugt (66), deren Fortschritte deutlich zu beobachten waren: „Man wird viel sicherer.“ Oder auch Barbara Forche (76): „Die Routine wird aktiviert. Als Anfänger ist man hier gut aufgehoben und lernt in verschiedenen Situationen richtig zu agieren.“ Aber besonders die Atmosphäre fand sie toll: „Alles leicht, locker und easy, obwohl es für Anfänger gar nicht so easy ist“, erklärt sie lächelnd im Sattel. Bei diesem Training wurden viele Hürden genommen, gerade in Bezug auf den Gedanken „Ich kann das nicht“. Mit der richtigen Anleitung ging es jedoch und nun weiß man es besser. So fährt man nicht nur sicherer, sondern auch entspannter.