City-Arkaden: Nazi-Gegner demonstrieren
Kaum Vertreter der Parteien nahmen teil.
Wuppertal. Brutalität, Kaltschnäuzigkeit, Intoleranz und Gefühllosigkeit waren einige der zweifelhaften menschlichen Regungen, denen vom 9. November 1938 an freier Lauf gelassen wurde. Heute, 75 Jahre nach der Reichspogromnacht, sind Ausmaß und Folgen der damaligen Verbrechen kaum mehr zu begreifen. Das hat unbestreitbar seine guten Seiten, führt aber auch dazu, dass das Erinnern immer schwieriger wird und insbesondere junge Leute kaum mehr berührt.
So versammelten sich gerade mal rund 100 Bürger vor den City-Arkaden, als dort am Samstag eine Gedenkkundgebung in Erinnerung an die antijüdischen Pogrome vor 75 Jahren stattfand. Obwohl auch Leonid Goldberg, der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeine Wuppertal, zu den Rednern zählte und der Versammlung so eine deutlich überparteiliche Prägung gab, blieben Vertreter vom bürgerlichen Spektrum der Kundgebung fern. „Ich hätte es für angemessen gehalten, dass sich auch andere Parteien hier zeigen“, sagte Gerd-Peter Zielezinski von der Linken. Das Bedauern galt insbesondere der Tatsache, dass sich kein Vertreter der Grünen eingefunden hatte. gör