Senioren Corona: Heim-Besuche mit Test und Regeln
Wuppertal · Senioren sollen nicht isoliert werden. Betreiber sagen: „Das hat sich eingespielt.“
Bewohner von Pflegeheimen sollen nicht mehr isoliert, aber doch vor Ansteckungen mit dem Coronavirus geschützt werden. Deshalb gelten für Besucher einige Regeln. Das habe sich inzwischen eingespielt, heißt es bei Heimen und Trägern, auch das Problem eines WZ-Lesers wurde inzwischen gelöst.
Besucher werden mit einem Schnelltest getestet und erhalten eine besonders sichere FFP2-Maske, in manchen Häusern auch einen Schutzkittel, und werden registriert. Händedesinfektion und Abstandhalten sind ebenfalls Pflicht.
Viele Häuser bitten
um Anmeldung
Viele Häuser bitten um vorherige Anmeldung, denn den Schnelltests müssen geschulte Mitarbeiter vornehmen. Mit dieser Anmeldung hatte Volker Westkott Schwierigkeiten. Er wollte seinen Bruder im Paul-Hanisch-Haus der Caritas besuchen. Doch unter der Nummer des Sozialdienstes, die ihm für eine Anmeldung angegeben wurde, hörte er nur das Besetzt-Zeichen. „Unmöglich“ fand er das, auch, weil er vermutete, dass es anderen ebenso ergeht. Er denkt an die „schreckliche Einsamkeit“ von Heimbewohnern, wenn sie keinen Besuch bekommen. Er habe Angehörige in anderen Einrichtungen, da seien Besuche unkomplizierter. Inzwischen hat er aber auch im Paul-Hanisch-Haus Erfolg gehabt und mehrere Besuchstermine bei seinem Bruder vereinbart.
Caritas-Sprecherin Susanne Bossy versichert, dass sie keine weiteren solche Beschwerden kennt. Angehörige könnten sich nicht nur beim Sozialdienst, sondern auch auf den Wohnbereichen direkt anmelden. Mitarbeiter könnten manchmal nicht sofort ein Gespräch annehmen. Unter anderem das Testen von Besuchern binde Personal. „Wir haben in vier Wochen über 700 Tests gemacht“, berichtet sie. Durch die Tests könne es auch beim Betreten des Hauses zu Wartezeiten kommen, aber dafür hätten die meisten Verständnis.
Der Caritas sei das Einbinden der Angehörigen wichtig: „Wir informieren wöchentlich mit einem Newsletter“, etwa über die Zeiten für Tests und Besuche. „Wir sind eigentlich ständig im Informationsfluss.“
Insgesamt, so ist aus den Heimen zu hören, kommen wieder viele Besucher. „Annähernd gleich“ zu Zeiten vor Corona sei die Zahl, schätzt Andreas Höwner, Leiter des Haus Curanum an der Wupper. „Das hat sich sehr gut eingespielt.“
Bei ihnen ist ebenfalls eine Anmeldung erwünscht, nur selten würden Angehörige gebeten, ihren Besuch etwa um eine Stunde zu verlegen, damit der Andrang nicht zu hoch ist.
Im städtischen Altenheim Wuppertaler Hof können sich Besucher theoretisch jederzeit an der Pforte melden, um Angehörige zu besuchen, aber eine Anmeldung sei schon „wünschenswert“, sagt Einrichtungsleiterin Andrea Sadzenica.
Bei den acht Seniorenheimen der Diakonie sei innerhalb der Besuchszeiten keine Anmeldung nötig, erklärt Geschäftsführerin Cornelia-Maria Schott. Es komme daher auch mal vor, dass mehrere Besucher erst mal auf ihren Test warten müssten. Zudem ist wie überall die Zahl der Besucher pro Bewohner beschränkt: Ganze Familien sollten es nicht sein, sondern maximal zwei Personen.
Auch Cornelia-Maria Schott sagt, die Zahl der Besuche sei nicht geringer als früher. Immerhin hätten sie im Dezember mehr als 8000 Schnelltests in den acht Einrichtungen durchgeführt, „das ist schon enorm“.