Wuppertals Partnerstädte Corona: Delegationsbesuche verschoben

Die Corona-Pandemie macht nicht nur privaten Festen einen Strich durch die Rechnung. Auch die Delegationsbesuche, die anlässlich der diesjährigen Städtepartnerschaftsjubiläen mit St.-Étienne und Kosice geplant waren, mussten wegen des Virus verschoben werden.

Am 22. Mai 1980 war der Partnerschaftsvertrag zwischen Kosice und Wuppertal unterzeichnet worden. 

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Aufgeschoben, nicht aufgehoben: Die Corona-Pandemie macht nicht nur privaten Festen einen Strich durch die Rechnung. Auch die Delegationsbesuche, die anlässlich der diesjährigen Städtepartnerschaftsjubiläen mit St.-Étienne und Kosice geplant waren, mussten wegen des Virus verschoben werden.

Am 22. Mai 1980 war der Partnerschaftsvertrag zwischen Kosice und Wuppertal unterzeichnet worden. Guter Grund, eine Delegation aus der Partnerstadt einzuladen und gemeinsam zu feiern. Geplant war das für die erste Mai-Woche. Am 9. Mai sollte zudem ein „Fest der Städtepartnerschaften“, organisiert von den Freundeskreisen der Partnerstädte, stattfinden – auch das wurde aus Corona-Gründen verschoben. „Wir bedauern das sehr und werden unser Treffen natürlich nachholen“, betont Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Schließlich ist die Partnerschaft mit Kosice eine Ost-West-Modellpartnerschaft, noch begründet zu Zeiten des Kalten Krieges. Wir waren die erste bundesdeutsche Stadt, die den Kontakt zu einer Stadt in der damaligen Tschechoslowakei aufnahm.“ Der Oberbürgermeister erinnert an seinen Besuch in der Partnerstadt, bei dem er im Herbst vergangenen Jahres mit Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch in Kosice zu Gast war und dort seinen Amtskollegen, Primator Jaroslav Polacek, und Vertreter der Universität kennenlernte. Die Bergische Universität kooperiert mit der Technischen Universität in Kosice.

Verbindungen pflegt die Bergische Universität auch mit der Hochschule in Wuppertals französischer Partnerstadt St. Étienne. Und auch hier gibt es Grund, zu feiern: Bereits am 12. Januar 1960 wurde die Partnerschaft zwischen Wuppertal und St. Étienne begründet. Hier stand ein reger Jugendaustausch im Mittelpunkt der Partnerschaft, auch heute noch sind es direkte Bürgerbegegnungen, die diese Partnerschaft ausmachen.

„Die ursprüngliche Idee der Städtepartnerschaften war es, aus früheren Kriegsgegnern Partner in einem geeinten Europa zu machen. Heute wissen wir das zu schätzen und wissen, wie wichtig ein geeintes Europa ist“, so Oberbürgermeister Mucke. „Wir wollen uns – gerade auch in „Corona-Zeiten“ – mit unserer kommunalen Außenpolitik auf Städteebene für Frieden, Verständigung, Solidarität und globales Denken und Handeln einsetzen und uns gemeinsam gegen Rechtspopulismus, Ausgrenzung, Hetze und Hass positionieren.“ Der Oberbürgermeister dankte ausdrücklich den Freundeskreisen, Kooperationspartnern und Initiativen, die die Partnerschaften mit Leben füllten.

Aktuelles Beispiel einer lebendigen Partnerschaft: Am vorigen Donnerstag hat die Feuerwehr erneut einen Krankenwagen als Spende für die Feuerwehr der Partnerstadt Matagalpa (Nicaragua) auf den Weg gebracht. Mit dem Stadtpräsidenten von Liegnitz in Polen, Tadeusz Krzakowski, steht Oberbürgermeister Mucke im Austausch darüber, wie beide Städte die aktuelle Corona-Krise angehen und bewältigen.

Wuppertal hat insgesamt acht Partnerstädte und pflegt weitere fünf Städte-Freundschaften und Kooperationen. Der Verein „Der Grüne Weg“ verbindet seine Touren in die Partnerstädte mit der Werbung fürs Radfahren, sanften Tourismus und Völkerverständigung. Red