„Nur eine Frage der Zeit“ Corona-Zahlen können täuschen: Wuppertaler Krisenstab warnt vor massiver Omikron-Ausbreitung
Wuppertal · Die Corona-Zahlen in Wuppertal deuten auf eine Entspannung der Lage hin, doch der Schein trügt, warnt der Leiter des Wuppertaler Krisenstabs.
Die Corona-Lage in Wuppertal scheint sich vor Weihnachten etwas zu entspannen. Der Inzidenzwert sinkt seit Tagen, am Samstag lag er bei 308. In den Krankenhäusern bleibt die Zahl der Patienten stabil. Es gab am Samstag 50 Patienten mit Covid-Infektion in den Kliniken, davon 11 auf der Intensivstation, teilte der Wuppertaler Krisenstabsleiter Johannes Slawig am Sonntag mit.
Dennoch warnt er davor, sich von den positiven Zahlen täuschen zu lassen: „Diese Welle verliert etwas an Dynamik, wie die Zahlen zeigen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Omikron-Variante sich verbreiten wird.“ Inwiefern Omikron tatsächlich mildere Verläufe in Deutschland hat, ist noch Spekulation. Klar ist bisher nur: Menschen stecken sich viel schneller an als bei allen anderen Varianten. „Auf jeden Fall aber werden die höheren Fallzahlen das Gesundheitsamt und die Krankenhäuser massiv belasten“, so Slawig.
Auch wer geimpft oder genesen ist, muss bei einer Omikron-Infektion in Quarantäne. Das könnte die ohnehin schon knappe Personallage in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen weiter verschärfen.
Impfen und Kontakte über Weihnachten reduzieren
Bis dahin setzt die Stadt Wuppertal weiterhin auf Impfungen. „2.500 Impfungen pro Tag sind allein in den städtischen Angeboten möglich. Dafür brauchen wir aber den nötigen Impfstoff, den hoffentlich der Bund liefern wird“, so Slawig. Außerdem müssten laut Krisenstabsleiter die Kontakte weiter reduziert werden. „Meiner Einschätzung nach werden die jetzt verhängten verschärften Einreiseregeln nicht ausreichen, weil Omikron schon unter uns ist. Ich erwarte, dass Bund und Land diesmal schnell und wirksam handeln und nicht zögern und abwarten. Denn dafür ist die Lage viel zu ernst.“