Das Rex ist wieder da — als Baustelle

Nur 50 Gäste kamen zur inoffiziellen Eröffnungsfeier des Theaters am Kipdorf. Die große Feier steigt erst, wenn alles fertig ist.

Elberfeld. 19.40 Uhr am Donnerstag. Alarmglocken schrillen. Andreas Köhler sprintet durch das Café im Foyer des Rex-Theaters. Minuten zuvor ist er über die Bühne im Hauptsaal gekrochen und hat bei der Installation der Licht- und Tonanlage geholfen. Jetzt muss er schnell zur neuen Brandmeldeanlage, die Alarm ausgelöst hat — Fehlalarm. Die Sprinkleranlage bleibt aus, die Gäste nehmen es gelassen: Die Eröffnung des Rex findet auf einer Baustelle statt, das war vielen Besuchern vorher klar.

Der Rex Comedy-Club, die erste Veranstaltung im Rex nach langer Umbaupause, hat am vergangenen Donnerstag stattgefunden. So lautet die gute Nachricht, denn bis zuletzt war das nicht klar. Die neuen Betreiber, Andreas Köhler und Wolf Birgden, haben 48 Stunden Tag und Nacht durchgearbeitet, um dies zu ermöglichen: Noch am Premieren-Nachmittag wurden eine Wand in der Damentoilette hochgezogen, die neue Bestuhlung ausgepackt und die neue Tonanlage bis zum Einlass der Gäste um 20 Uhr getestet. Erst um 17 Uhr hatte das Bauordnungsamt am Donnerstag die vorläufige Genehmigung für Veranstaltungen im Rex erteilt.

„Es ist alles auf die Sekunde genau fertig geworden“, sagt Wolf Birgden, der die Gäste des Rex Comedy-Clubs auf der Bühne im Heimwerker-Outfit begrüßte. Wobei „fertig“ natürlich relativ ist: Die Theken waren am Donnerstagabend improvisiert, genau wie die Garderobe. Die Wände des Rex müssen gestrichen werden und die Begradigung des Bodens im Hauptsaal steht noch aus — noch viel Arbeit für die Betreiber des Rex. „Unser Programm lässt noch genug Spielraum, um unter der Woche Bauarbeiten durchzuführen“, erklärt Köhler.

Die eigentlich für das vergangene Wochenende geplante Eröffnungsfeier musste bereits verschoben werden, weil der Umbau länger dauerte als geplant. Die neuen Betreiber begründeten das mit einer Verzögerung bei der Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen. Diesen Vorwurf weißt Andreas Frixe zurück: Der Architekt hat die Brandschutzmaßnahmen im Auftrag der Besitzer des Rex umgesetzt. „Es gab nie einen festen Termin. Wann wir fertig werden sollen, habe ich erst durch die Programmplanung erfahren“, erklärt Frixe vom Architekturbüro „BauArt“. Zudem habe die Zusammenarbeit mit der Stadt und der Feuerwehr gut funktioniert, besonders die Stadtwerke hätten sehr schnell gearbeitet. Das bestätigt Andreas Köhler: „Die Kooperation aller Beteiligten hat gut funktioniert.“

Ein Wermutstropfen bleibt: Zur inoffiziellen Wiedereröffnung des Rex kamen etwa 50 Gäste. Ob die Wuppertaler den Besuch einer Baustelle scheuten, kann nur vermutet werden. Fest steht: Auch die Veranstalter hatten mit deutlich mehr Besuchern gerechnet. Die wenigen Gäste hatten trotzdem Spaß. Besonders die Fans der Lokalmatadoren Jochen Calypso sorgten für ausgelassene Stimmung am Kipdorf.