Neue Statistik Das sind Wuppertals Unfall-Hotspots

Wuppertal · Besonders häufig knallt es entlang der B7.

Ein 79-jähriger Fußgänger verstarb im August, nachdem er auf der Bundesallee von dem VW angefahren wurde.

Foto: Florian Schmidt

Alle 35 Minuten nahm die Polizei im vergangenen Jahr in Wuppertal einen Unfall auf. Alle sieben Stunden wurde ein Verkehrsteilnehmer verletzt. Alle drei Tage verunglückte im Tal ein Kind. Eine neue Statistik der Versicherung Allianz Direct (https://t1p.de/statistikunfaelle) zeigt nun, wo sich in der Stadt im Bergischen die Unfall-Hotspots befinden. In diesem Rahmen haben sie Unfälle mit leicht und schwer verletzten Personen auflistet und dafür, laut eigener Auskunft, amtliche Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen und des Statistikportals des Bundes und der Länder für 2023 ausgewertet.

Die meisten Unfall-Hotspots befinden sich in Wuppertal entlang der B7, der am meisten befahrenden Straße. Auf der Berliner Straße ereigneten sich 2023 laut Statistik 24 Unfälle. Dabei wurden bei 21 Unfällen Beteiligte leicht und bei drei Unfällen Personen schwer verletzt. Eine Analyse der Stadt Wuppertal ergab, dass eine der Ursachen eine „wilde Querung der Fahrstreifen“ mit einer „falschen Einschätzung der Fahrgeschwindigkeit des motorisierten Verkehrs“ ist. Weitere Gründe für das hohe Unfallaufkommen seien die Grünphasen der Fußgängerampeln, besonders am Knotenpunkt Wichlinghauser Straße sowie die Querschnitte der Geh- und Radwege, deren Markierung sowie eine „mangelhafte Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer“. Um die Unfälle in dem Bereich zu reduzieren, wurde vor einigen Wochen eine Tempo-30-Zone eingerichtet und ein Blitzer installiert (die WZ berichtete).

Tödlicher Verkehrsunfall
auf der Bundesallee im August

Doch nicht nur auf der Berliner Straße ereignen sich entlang der B7 viele Verkehrsunfälle. Auf der Bundesallee verzeichnete die Stadt im vergangenen Jahr 25 Unfälle - 23 mit leichten und zwei mit schweren Verletzungen. Im August diesen Jahres verstarb ein 79-jähriger Mann, als er über die Bundesallee lief und ein 21-jähriger VW-Fahrer nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte. Als Erinnerung daran, haben „Fuss e.V.“, der Verkehrsclub Deutschland (VCD), die Initiative „Mobiles Wuppertal“ und der ADFC im Oktober eine weiße „Mahnfigur“ an der Unfallstelle aufgestellt. Konkrete Maßnahmen, um diesen Schwerpunkt zu beseitigen, liegen unserer Zeitung nicht vor.

Auch auf der Friedrich-Ebert-Straße, meist westlich des Robert-Daum-Platzes, kommt es immer wieder zu Verkehrsunfällen. 15 Vorfälle gab es 2023, vier Mal wurden Personen schwer verletzt. Weitere Unfall Hotspots befinden sich laut Angaben der Versicherung Allianz Direct an der Friedrich-Engels-Allee, der Gathe, der Heckinghauser-Straße sowie am Hofkamp.

Ein weiterer gefährlicher Punkt im Straßenverkehr befindet sich laut des Wuppertaler Verkehrsausschusses auf der Parkstraße (L419) auf Höhe der Blombachtalbrücke in Fahrtrichtung Osten. Hier kommt es besonders häufig zu Auffahrunfällen, deshalb entschied man sich dazu, vor der Brücke zwei Straßenschilder mit dem Hinweis auf eine erhöhte Unfallgefahr aufzustellen.
Um die Unfallhäufigkeit in Wuppertal zu reduzieren und Schwerpunkte einzudämmen, ergreift auch die Polizei täglich Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung. „Die Hauptursachen für Unfälle sind Geschwindigkeitsverstöße sowie der Einfluss von Alkohol und Drogen“, teilt die Pressestelle der Polizei Wuppertal auf Anfrage der WZ mit. „Wir führen fortwährend Kontrollen diesbezüglich durch.“