Richtfest Geburtshaus bekommt Zweigstelle

Barmen. · Der Verein, der an der Hainstraße in Elberfeld tätig ist, mietet neue Räume an. Die werden derzeit von Helios gebaut.

Prof. Dr. Markus Fleisch (Direktor Landesfrauenklinik, v.l.), Kristin Seeland (Geschäftsführerin Geburtshaus) und Dr. Holger Raphael (Klinikgeschäftsführer) stießen beim Richtfest auf die Kooperation zwischen Helios und Geburtshaus an.

Foto: Fischer, Andreas

„Ooh“, „der ist schön“, „ein toller Raum“ – schon beim Richtfest weckte das zukünftige Geburtshaus direkt neben dem Helios Klinikum große Begeisterung. Bis März soll der derzeitige Rohbau komplett fertig sein und die neue Dependance des Elberfelder Vereins eröffnet werden. Für den Bau ist Helios zuständig; das Geburtshaus mietet die Räume dann vom Klinikum. Wie diese genau aussehen sollen, hatten Helios und das Geburtshaus-Team gemeinsam geplant.

„Wir freuen uns riesig, zukünftig mehr Plätze anbieten zu können“, sagte Geburtshaus-Geschäftsführerin Kristin Seeland beim Richtfest. Bisher musste sie jede zweite Frau abweisen, die im Geburtshaus entbinden wollte. Auch die Kurse von der Geburtsvorbereitung über Yoga und Rückbildungsgymnastik bis hin zu Pekip und Mutter-Kind-Gruppen seien übervoll und meist erst nach längerer Wartezeit zugänglich. Hier soll die neue Dependance Entspannung bringen. Vier neue Hebammen als Geburtsbegleiterinnen konnten bereits für das Team gewonnen werden, drei bis vier weitere werden noch gesucht. Der große Vorteil im neuen Geburtshaus: Hier arbeiten jeweils drei Hebammen im Team. Dadurch muss keine von ihnen rund um die Uhr bereitstehen. „Damit schaffen wir eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, betonte Kristin Seeland. Auch die Berufshaftpflicht sei jetzt besser durch die Krankenkassen refinanziert, die Situation sei derzeit entspannt.

„Für uns ist das eine interessante Partnerschaft – so haben Frauen jetzt beide Möglichkeiten: die natürliche Geburt, aber wenn es erforderlich werden sollte, können sie auf ein Perinatalzentrum Level 1 zurückgreifen“, lobte Prof. Markus Fleisch, Direktor der Landesfrauenklinik. In vielen Vorgesprächen seien gemeinsame Standards definiert und das Haus entworfen worden. Im Notfall können die Frauen dann zu Fuß oder per Krankenwagen schnell in die nur wenige 100 Meter entfernte Landesfrauenklinik verlegt werden.

Vor dem neuen Haus empfangen elf Parkplätze und ein großes Vordach die werdenden Familien. Die Technikräume sind nur von außen zugänglich, so dass Hausmeister und Techniker die Räume gar nicht betreten müssen. Aus dem großzügigen Foyer gelangen die Gäste zum Büro, zu den Toiletten sowie zu einem großen und einem kleinen Kursraum. Während der kleine durch den dahinter liegenden Raum etwas weniger Licht bekommt, öffnet sich der große mit rundlaufender Fensterfront zur Straße.

Im Obergeschoss befinden sich zwei Geburtszimmer, zwei Vorsorgezimmer, ein Besprechungsraum und ein Lager. „Hier richten wir eine kleine Küche ein“, erklärte Bauleiter Tobias Wagner. Alle Dachflächen des Flachbaus werden mit kleinen Pflanzen begrünt. Vom Obergeschoss aus führt eine Glastür zum rückseitigen Hang; dort kann zukünftig dann ein Krankenwagen halten, der für Gebärende gut erreichbar ist. „Das ist alles super durchdacht“, lobten die Hebammen, die gekommen waren, um sich ihre zukünftigen Arbeitsräume anzusehen.

Fast kein Raum im Neubau ist rechteckig geschnitten – abgerundete Ecken oder schräge Wände vermitteln ein offenes Raumgefühl. „Wenn die Wände weiß gestrichen sind, wirken die Räume auch noch heller und höher“, betonte Tobias Wagner. Mit der neuen Zweigstelle wächst das Geburtshaus pünktlich zu seinem 25-jährigen Bestehen deutlich.