Dauerthema Lärmschutz: Hilft Tempo 80 auf der A 46?
Ab 2012 neue Wände für Wichlinghausen – Diskussion um ein Tempolimit.
Wuppertal. Entlang der A 46 liegen die Nerven blank, sobald es um Lärmschutz geht: Während am Boltenberg in Sonnborn eine Lösung weiterhin auf sich warten lässt, wird die Anschluss-Stelle Wichlinghausen 2012 und 2013 auf beiden Seiten mit Lärmschutz versehen. Die Planung laufe bis Ende 2010, heißt es beim Landesbetrieb Straßen NRW. Im Verkehrsausschuss sahen sich dessen Vertreter Anwohnern der A 46 gegenüber, die das jahrzehntelange Warten auf Lärmschutz leid sind.
Umso aufmerksamer verfolgten die Zuhörer die Diskussion um eine generelles Tempolimit von 80 Stundenkilometern auf der A 46 in Wuppertal. Dass das machbar ist, zeigt sich auf anderen Autobahnen: Dort muss in den Nachtstunden langsamer gefahren werden - zum Schutz der Anwohner. Darüber entscheiden müsste die Bezirksregierung, und seitens des Landesbetriebs wurde betont, dass das Tempo 80 vor allem der Entschärfung von Unfallschwerpunkten dient.
Unterdessen wird zwischen Barmen und Elberfeld gearbeitet: Um zum Schutz der Anwohner lärmmindernden, offenporigen Asphalt (OPA) einbauen zu können, wurde der Mittelstreifen aufgebrochen: Bei OPA handelt es sich um einen durchlässigen Fahrbahnbelag, der einerseits zwar Schall schluckt - andererseits aber auch größerem Aufwand verbunden ist, damit er lange hält. "Für OPA muss auf der Autobahn eine ganz neue Entwässerung angelegt werden", erklärt Alfred Lützler vom Landesbetrieb dem Ausschuss und den Anwohnern.
Lützler bestätigt, dass wegen des Dauerlärms von der A46 viele "Hilferufe" aus der Bevölkerung kommen. Er macht aber auch klar, dass der Bund als Geldgeber einen Abbau der nach wie vor umstrittenen Glaswände entlang der Autobahn ablehnt.
Wie berichtet, streuen diese den Schall und schlucken ihn nicht - wie etwa die hochabsorbierenden Lärmschutzwände, die derzeit am Katernberg installiert werden.
Aber auch die sorgen für Kritik - auf der anderen, noch ungeschützten Seite der A 46 in Höhe des Julius-Lucas-Wegs. "Seitdem diese Wände stehen, ist es hier noch lauter als zuvor", heißt es dort. Laut des Landesbetrieb sollen dort im Jahr 2011 Lärmschutzwände folgen. Derzeit werden die Häuser an der Mirker Höhe oberhalb der A 46 mit passivem Lärmschutz in Form von Spezialfenstern versehen - was aus Sicht der Politik und der Anwohner das Grundproblem des Dauerlärms nicht löst.
Unzufrieden sind die Anwohner am Boltenberg. Sie fordern Lärmschutz auf beiden Seiten der Autobahn, um nicht länger von einseitig aufgestellten Wänden beschallt zu werden. Antwort des Landesbetriebs: Um diesen Bereich einigermaßen zu schützen, müsse man bis zu 15 Meter hohe Wände aufstellen.