Ruhestand: Der Kaiser verlässt seine Untertanen
Wolfgang Kaiser, langjähriger Leiter der Gesamtschule, geht in Pension.
Vohwinkel. Es bleibt das Bild vom Kaiser und seinen Untertanen. An der augenzwinkernden Theateraufführung des Lehrerkollegiums beim großen Festakt in der Gesamtschule Vohwinkel war schon etwas dran. Als Gründungsschulleiter der Gesamtschule ist Wolfgang Kaiser seit knapp einem Vierteljahrhundert nicht nur im Stadtteil eine Institution.
Der streitbare Pädagoge hat sich immer vehement für die Gesamtschul-Idee eingesetzt und war in Wuppertal lange Sprachrohr dieser Schulform. Nach insgesamt 41 Jahren endet für Kaiser nun seine Dienstzeit. Über 100Schüler, Kollegen und Weggefährten verabschiedeten den Schulleiter gestern in den Ruhestand.
"Wolfgang Kaiser hat vieles angestoßen und an seinen Ideen auch trotz vieler Widerstände festgehalten", sagte Vohwinkels Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD). Nicht zuletzt durch dieses Engagement sei die Gesamtschule zu einer prägenden Einrichtung im Stadtteil geworden, so Fragemann. Vor seiner Zeit in Wuppertal war Wolfgang Kaiser bereits in Mannheim an einer Gesamtschule aktiv. Von frühester Zeit an spielte für ihn Bildungsgerechtigkeit eine große Rolle.
"Wichtig ist für mich mehr Chancengleichheit für alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft", betont er. Seit der Gründung der Gesamtschule Vohwinkel 1986 hat Kaiser mit viel Einsatz für dieses Ziel gekämpft.
Nicht ohne Stolz kann der 64-Jährige auf das Erreichte zurückblicken. Die Anmeldezahlen sind unverändert hoch. Durch den neuen naturwissenschaftlichen Trakt sowie die im Bau befindliche neue Mensa hat die Schule an Attraktivität gewonnen. Auch für die sechste Gesamtschule im Tal sind die Weichen gestellt - daran hätte Kaiser gern selbst noch mitgewirkt.
Doch auch so wird Wolfgang Kaiser der Bildungsarbeit in Wuppertal sicherlich erhalten bleiben - etwa als neues Ehrenmitglied des Fördervereins "seiner" Gesamtschule.