„Haben Lust, weiterzumachen“ Der Wuppertaler Bürgerbahnhof Vohwinkel hat in diesem Jahr viel vor
Wuppertal · Die langfristige Zukunft ist weiterhin offen.
Auch in schwierigen Zeiten bleibt der gemeinnützige Kulturort Bürgerbahnhof Vohwinkel aktiv. In diesem Jahr wird es in der beliebten Einrichtung wieder einen bunten Mix aus Konzerten, Lesungen, Vorträgen, Quiz- und Spieleabenden sowie Kabarett geben. Ein Großteil des Programms mit fast 100 Terminen steht bereits. Neben etablierten Künstlern aus dem In- und Ausland sollen auch lokale Gruppen die Chance haben, sich im Bürgerbahnhof zu präsentieren.
Das alles ist angesichts der finanziell angespannten Lage der Stadt nicht selbstverständlich. Wie berichtet, erhält der Verein einen fünfstelligen Zuschuss, um die von der Bahn veranschlagten Kosten für die Nutzung der Räume bestreiten zu können. Da trägt das gerade stark angestiegene Haushaltsdefizit nicht gerade zur Entspannung der Lage bei. Die Ehrenamtler lassen sich aber nicht aus der Ruhe bringen.
„Es geht nur mit Optimismus“, sagt Bürgerbahnhof-Sprecher Uli Kopka. Die städtischen Gelder für den Weiterbetrieb seien von den zuständigen Stellen bereits zugesichert worden. Auch andere Förderanträge wurden gestellt. „Zudem verfügen wir über einige Rücklagen, sodass wir uns für dieses Jahr keine Sorgen machen“, so Kopka. Mit neuem Vorstand und motivierten Helfern blickt das Team zuversichtlich in die Zukunft. „Wir haben Lust, so lange wie möglich weiterzumachen“, betont der Sprecher. Weitere Freunde und Förderer seien willkommen, sich einzubringen.
Hochkarätige Vertreter aus Blues, Folk und Weltmusik
Bereits gut gelaufen ist die dritte Auflage der Deutsch-Französischen Tage im Januar. Das Mini-Festival zum damaligen 60. Geburtstag des Élysée-Vertrags hatte 2023 seine Premiere und war auch danach ein voller Erfolg. Erneut gab es Chansons, Weinproben und viele Einblicke in die Schönheit des Nachbarlands.
Auf große Beliebtheit dürften auch wieder die musikalischen Themenreihen stoßen. Dabei sind hochkarätige Vertreter aus den Bereichen Blues, Folk und Weltmusik gebucht. Dazu gehört etwa die argentinische Künstlerin Marili Machado, die zu den herausragendsten Interpretinnen ihres Heimatlandes gehört. Sie wird die Zuhörer am 21. März auf eine musikalische Reise durch den südamerikanischen Kontinent mitnehmen. Zuvor steht am 14. März die irische Gitarristin, Sängerin und Frontfrau Gráinne Duffy im Bürgerbahnhof auf der Bühne. Mit ihrem speziellen Mix aus Blues, Rock und Soul verspricht ihr Konzert Gänsehaut-Atmosphäre.
„Wir freuen uns natürlich darüber, dass wir so viele Anfragen internationaler Künstler haben“, sagt Uli Kopka. Gleichwohl möchte der Bürgerbahnhof auch eine Anlaufstelle für lokale Bands sein. So spielt zum „Rock in den Mai“ am 30. April die Vohwinkeler Band Die Magneten. Diese ist aus der im Stadtteil bekannten Formation No Dudelsack hervorgegangen. Auch der Band-Nachwuchs wird durch die Reihe Rookie-Session gefördert.
Groß ist die Vorfreude auf ein vollgepacktes zweites Septemberwochenende. Bei freiem Eintritt wird es in der Schalterhalle eine Stummfilmaufführung von 1914 mit seltenen Schwebebahnszenen geben, sowie einen Koffer-Kreativmarkt, einen Auftritt des Wuppertaler Saxofonorchesters und Bahnhofsführungen vom Keller bis zum Dach. „Es gibt also viel zu entdecken“, sagt Uli Kopka.
Für den mit Kultureinrichtungen nicht gerade reich gesegneten Wuppertaler Westen ist der Bürgerbahnhof Vohwinkel eine absolute Bereicherung. Schon seit 2008 wird auf der kleinen, aber feinen Bühne im Bahnhof des Stadtteils ein hochkarätiges Programm geboten. Mit ihrem Engagement haben die ehrenamtlichen Helfer zu einer Aufwertung des Bahnhofsareals beigetragen und die dortigen Räume inklusive der angrenzenden Schalterhalle zu einem Ort des kulturellen und gesellschaftlichen Austauschs gemacht. Außerdem nutzen Vereine und Gruppen die Räume. Wie es mit der Einrichtung langfristig weitergeht, ist noch unklar, da der Vohwinkeler Bahnhof im Rahmen der Buga-Planungen komplett saniert werden soll.
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