Vok Dams Wuppertaler Agentur veranstaltet Events für Luxuslabel in der ganzen Welt
Wuppertal · Zu ihren Kunden gehören L’Oréal, Lamborghini, Porsche und auch Puma, Bayer und SAP.
Für Colja Dams fühlt es sich wie gestern an, als er auf Einladung von Gerhard Schröder vor mehr als 20 Jahren an einer Kanzlerreise nach China teilnahm. Für die Wuppertaler Eventagentur eine wegweisende Reise, denn China war kurz zuvor der Welthandelsorganisation (WTO) beigetreten. Der damalige Kanzler hatte Dams auf Tipp von Johannes Rau eingeladen. Der Funke ist direkt übergesprungen. „Ich liebe China. Das Land ist ein Traummarkt“, sagt der Vok Dams-Geschäftsführer. Heute, 20 Jahre später, hat die Wuppertaler Eventagentur 60 Mitarbeitende an mehreren Standorten in China, darunter in Beijing und Shanghai.
Zunächst lag der Fokus auf Automobilmarken und hat sich im Laufe der Jahre auf viele weitere Branchen ausgeweitet. Dams reist regelmäßig nach China und hat in den vergangenen Jahren beobachtet, wie das Land sich weiterentwickelt. „China hat uns längst überholt. Früher hatte ich immer ein bisschen das Gefühl, bei meinen Reisen in der Zeit zurückversetzt zu werden. Das ist längst vorbei, mittlerweile gleicht es einer Reise in die Zukunft“, so Dams. Das sei auch an der allgemeinen Stimmung zu merken. In China herrsche Aufbruchsstimmung, die Menschen seien voller Tatendrang. Die Dimensionen, in denen die Vok Dams Events & Live-Marketing in China Live-Events organisiert, sind enorm: „Die Menschen dort haben einen hohen Anspruch, sie machen mehr möglich und wollen auch mehr“, sagt Dams. Die Corporate Events sind für Luxusmarken wie A. Lange & Söhne, L’Oréal, Lamborghini, Porsche. Auch Puma, Bayer, Deutsche Telekom und SAP gehören zu den Kunden der Wuppertaler.
300 Mitarbeitende in 18 Büros weltweit
Laut Umfragen seien die Marketing-Aktivitäten von Unternehmen rückläufig. In vielen Bereichen würde insbesondere in Deutschland gespart. Vok Dams merkt davon nichts, denn: „Der Anteil, der in Events fließt, steigt“, so der Geschäftsführer. Die rund 300 Mitarbeiter der Agentur in den 18 Büros weltweit bekommen mehr Anfragen, als sie bewältigen können. Das liegt auch daran, dass die Zahl der Mitbewerber nicht allzu groß ist. Denn Vok Dams macht ausschließlich Corporate Events, sprich Veranstaltungen, die Marken für ihre Kunden oder Mitarbeiter machen, mit einem klaren Ziel, zum Beispiel wenn eine Luxusautomobilmarke ein neues Fahrzeug vorstellen will.
Neben den vielen Büros im Ausland, schlägt das Herz der Agentur aber in Wuppertal – und das soll auch so bleiben. Heute werden die Geschäfte von Colja Dams und seiner Frau geleitet. Gegründet wurde das Unternehmen aber bereits vor 50 Jahren von Coljas Vater Vok Dams. Er war in Wuppertal als Pressefotograf unterwegs und hatte sich 1962 mit einem Foto- und Grafik-Studio selbstständig gemacht. „Mein Vater hat als Fotograf damals mit Kodak eine Technologie entwickelt, wie Dias oder Fotos auf große Wände projiziert werden konnten. Auf Messen und Events wurde das dann genutzt“, so Dams. Schnell wurde aus dem Betrieb eine Werbeagentur und 1975 hat Vok Dams die „Gesellschaft für Kommunikation mbH“ gegründet. Im Laufe der Jahre wuchs die Agentur zu ihrer heutigen Größe, 1999 wurde in München das erste Büro außerhalb Wuppertals gegründet, 2000 die erste internationale Niederlassung in Nordamerika und im selben Jahr in Frankreich.
Es war gar nicht von Anfang an klar, ob Colja Dams auch wirklich in die Fußstapfen seines Vaters treten möchte, war zunächst an der WAK – Westdeutsche Akademie für Kommunikation und anschließend hat der heutige Diplom-Ökonom studiert. Als er sich dann für das Familienunternehmen entschied, hätte sein Vater eine Stärke gezeigt, die er bis heute bewundert, so Dams: „Er hat den Mut gehabt, seinem Sohn alles zu übergeben, und hat sich auch nie eingemischt. Er hat sich komplett zurückgezogen. Das stelle ich mir sehr schwierig vor, insbesondere weil ich einen ganz anderen Stil habe, und mit damals 27 Jahren auch noch jung war für eine solche Position.“ Selber hat Dams heute vier Kinder zwischen sechs und 21 Jahre. Ob sich später einmal eines von ihnen oder vielleicht mehrere dafür entscheiden, das Familienunternehmen weiterzuführen, überlässt Dams ihnen. „Die Kinder sehen zu Hause, was diese Verantwortung mit sich bringt. Wir haben im Prinzip nie Feierabend, nehmen auch berufliche Themen mit ins Privatleben. Wir lieben das, aber die Kinder müssen ganz für sich entscheiden, ob sie das auch wollen“, so Dams. Dams selbst ist so viel in der Welt unterwegs, dass er in seiner eigenen Firma kein eigenes Büro hat. Das Hauptquartier an der Katernberger Straße 54 ist eine denkmalgeschützte Villa aus dem späten 19. Jahrhundert. „Mein Büro habe ich schon lange vor Corona aufgegeben. Es hat überhaupt keinen Sinn gemacht, für mich ein Büro freizuhalten, dass ich ohnehin nicht nutze“, sagt er bescheiden.
In die Zukunft blickt Dams „rosig“, einer der wenigen Unternehmer, die momentan so positiv eingestellt sind. „Das finde ich übrigens auch so toll an China, diese Aufbruchstimmung. Hier spüre ich sehr viel Unzufriedenheit. Und natürlich stört mich als Unternehmer hier auch sehr viel. Aber Jammern bringt einfach nichts“, so Dams. Auch daran, bei den vielen Büros im Ausland Deutschland einmal komplett den Rücken zu kehren, denkt er nicht. „Wuppertal ist und bleibt der Mittelpunkt des Unternehmens“, so Dams. Und dem stehen für die Zukunft große Projekte an, darunter die Themen Nachhaltigkeit und KI. „Es wird das spannendste Jahr für Events“, so Dams.