Wuppertrail Wuppertalerin startet Petition gegen Mountainbiker in Vohwinkel

Wuppertal · Sorge wegen der geplanten Strecken durch den Wald. Der Verein versucht die Ängste zu mindern.

Der geplante Mountainbike-Parcours sorgt für Kritik.

Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Die Pläne der Stadt und des Mountainbike-Vereins Wuppertrails, unter anderem im Vohwinkeler Stadtwald nach Möglichkeiten für legale Strecken zu suchen, erfüllen so manche Nutzer und Anwohner des Waldes mit Sorge. So sehr, dass inzwischen eine Petition gegen den „Mountainbike-Parcours“, wie es im Schreiben heißt, gestartet wurde. Initiatorin ist Cornelia Moti, die sich mit dem Schreiben unter anderem an die Untere Naturschutzbehörde wendet mit der Bitte, das Anliegen von über 280 Unterzeichnenden (Stand Freitag) in die jeweiligen Gremien zu bringen.

Martina Eckermann, Sprecherin der Stadt, teilt mit, dass solche Anliegen und Petitionen den entsprechenden Gremien als eine Meinung vorgelegt würden. „Die Politik entscheidet dann darüber“, so Eckermann weiter.

Die Sorge: Der Wald sei viel zu klein, um ihn für alle Interessensgruppen sinnvoll zu nutzen; schnellfahrende Mountainbiker würden Kinder, gehbeeinträchtigte Senioren oder psychisch und körperlich beeinträchtige Menschen „aufschrecken und gefährden“. Auch sorge man sich darum, dass „ein Parcours nicht nur ein großes Stück Natur zerstöre, sondern auch den Lebensraum vieler Tiere bedrohe“. Dabei bezieht sich die Initiatorin Moti auf das Streckenkonzept, das in den Unterlagen des Umweltausschusses online hinterlegt ist. „Eine sehr große Waldfläche wird für den Parcours benötigt.“ Man fürchte problematische und gefährliche Begegnungen insbesondere auf den Hauptwegen.

„Es handelt sich nur um
mögliche Optionen für Strecken“

David Mörs, Vorsitzender des Vereins MTB Wuppertrails, versucht die Sorge zu mildern: „In der Vorlage sind mögliche Streckenoptionen hinterlegt.“ Eine konkrete Planung gibt es noch nicht und es sei nicht so, dass ein großer Parcours durch den ganzen Wald angedacht sei.

„Sobald uns der Befreiungsbescheid vorliegt, werden wir Gespräche bzgl. eines geeigneten Vorgehens für die weitere Planung führen.“ In dieser werden dann die Umgebung und ihre Gegebenheiten berücksichtigt. „Uns ist es wichtig, ein Angebot für alle Alters- und Könnerklassen zu schaffen.“ Besonders als Jugendtrainer hofft er, dass so auch Kinder und Familien aus der näheren Umgebung erste Erfahrungen mit dem Sport machen können.

Georg Brodmann (SPD), Bezirksbürgermeister von Vohwinkel, erzählt, dass bereits einige Bürger auf ihn zugekommen seien, um ihre Sorgen hinsichtlich der geplanten Mountainbike-Strecke zu äußern. „Schlussendlich wird in der Bezirksvertretung Vohwinkel über das ‚Ob’ und ein ‚Wie‘ entschieden“, so Brodmann weiter. Er habe hierzu auch schon die zuständige Dezernentin, Katrin Linthorst, darauf aufmerksam gemacht und sei gespannt, wann eine entsprechende Vorlage in Vohwinkel auf der Tagesordnung stehen werde.

Thema der nächsten BV am 5. März dürfte es auf jeden Fall werden, dann plant Cornelia Moti im Rahmen der Bürgersprechstunde ihr Anliegen vorzutragen. „Wir möchten nichts verbieten oder Steine in den Weg legen“, erklärt Moti am Telefon. Aber sie habe große Bedenken und möchte nicht untätig dabei zusehen, sondern diese auch gehört wissen. „Wir sind auch zu Kompromissen bereit und haben auch schon Vorschläge für Alternativen“, erklärt sie weiter. So verweist sie auf den Klingentrail in Solingen, aber schlägt auch eine Fahrradfreundliche Trassierung im Bereich Kiesberg, Küllenhahn, Cronenberg vor oder einen Ausbau der Downhill-Strecke am Kothen. „Auch das Gelände oberhalb des Klärwerks Buchenhofen könnte in Frage kommen, bislang habe ich bei Spaziergängen illegale Nutzung dort festgestellt“, sagt Cornelia Moti. Sie betont erneut: „Der Wald ist hier zu klein – und die vielen Unterzeichnungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, sprechen für sich.“