Wuppertalbahn Draisinen des Wuppertrails dürfen nicht mehr fahren
Wuppertal · Nach der Wiederinbetriebnahme der Strecke durch die Wuppertalbahn dürfen die Draisinien nicht mehr fahren.
Während am Wochenende der Verein Wupperschiene mit der Betriebsgesellschaft Wuppertalbahn den Eisenbahnverkehr auf historischer Strecke zwischen Rauental und Beyenburg unter begeisterter Anteilnahme von weit mehr als 2000 Eisenbahnfans wieder aufnehmen konnte, herrscht bei Wuppertrail düstere Tristesse. „Keine Draisinen auf den Schienen – traurige Mienen“ heißt es.
„Wir bereiten uns aktuell auf keine Fahrsaison vor“, antwortete Niko Bogdanovic, Vorstandsmitglied bei Wuppertrail auf WZ-Anfrage, ob und wann der Draisinenbetrieb von Beyenburg nach Dahlhausen nach Ende 2023 wieder aufgenommen wird. Derzeit stehen die zehn Fahrrad-Draisinen von Wuppertrail still. Dabei verweisen die Wuppertrailer darauf, dass seit der ersten Fahrrad-Draisinenfahrt im Jahre 2009 rund 55 000 fröhlich radelnde Gäste auf die Strecke gegangen sind, und man bei der Wupperschiene ganz offensichtlich der Meinung ist, dass die erhoffte Draisinenfahrt eine ideale Ergänzung zu deren Angeboten ist. „Wir würden unser Angebot gern für 2025 und die Zukunft wieder aufrechterhalten,“ heißt es vonseiten Wuppertrail.
Wuppertrail konnte jedoch für das Jahr 2025 nämlich, wie auch schon für 2024 nach der Kündigung des Nutzungsvertrages Ende 2023, keinen Nutzungsvertrag mit dem Streckeneigentümer Wupperschiene abschließen, weil dort dafür noch keine Genehmigung der Aufsichtsbehörde, dem Landesverkehrsministerium, vorliegt.
Gespräche zwischen den
Vereinen und Stadtverwaltungen
„Unsere Gespräche und Anfragen an Wuppertalbahn/Wupperschiene ergaben nur, dass es an der fehlenden Genehmigung der Aufsichtsbehörde liegt“, ist der Kenntnisstand der Wuppertrailer, die nun weitgehend ratlos sind, weil sie lediglich Antworten zwischen „Ihr dürft nicht mehr fahren“ und „Es stehen dem noch formale Gründe entgegen“ erhalten hätten.
Wegen der unsicheren Situation hat sich Wuppertrail zunächst einmal von allen Fixkosten wie Haftpflichtversicherung und Mitgliedschaften bei verschiedenen Tourismusverbänden getrennt, berichtet Niko Bojanovic von Wuppertrail. Man sei jedoch nicht in Passivität versunken, sondern habe am 10. Februar einen Termin mit Dejan Vujinovic, Wirtschaftsreferent der Stadt Wuppertal, wahrgenommen, und zuvor Gespräche mit Burkhard Klein, dem Amtsleiter für Stadtentwicklung in Radevormwald und den für die den Rader Tourismus zuständigen Damen Tanja Sonnenschein und Kirsten Hackländer geführt.
„Aktuell gibt es eine Initiative von Dejan Vujinovicfür für einen gemeinsamen Termin Anfang März von Wuppertrail, Wupperschiene/Wuppertalbahn und den beiden Stadtverwaltungen“, erklärt Niko Bogdanovic im Namen seines Vereins, der die Hoffnung auf weitere Draisinenfahrten noch nicht aufgegeben hat.
Diese Hoffnung scheint jedoch vergeblich zu sein. Das Verkehrsministerium teilte auf WZ-Anfrage mit, dass die Wuppertalbahn im November 2024 eine Erlaubnis zur Aufnahme des Eisenbahnbetriebes erhalten habe. „Zuvor hat die Wuppertalbahn erklärt, dass eine Nutzung der Strecke mit Fahrraddraisinen nicht vorgesehen ist“, erklärte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. Aus Sicherheitsgründen seien Draisinenfahrten nur auf Strecken möglich, die nicht mehr für den Eisenbahnbetrieb genutzt werden. „Durch die Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebes auf der oben genannten Strecke sind hier keine Draisinenfahrten mehr möglich.“