Projekt an Gesamtschule Auch in Wuppertal wird die Banane zum Kunstobjekt
Wuppertal · Schüler der internationalen Klassen der Pina-Bausch-Gesamtschule gestalten Projekt mit Vohwinkeler Künstlerin Justyna Weitz.
Sie sind nicht zu übersehen und sorgen an der Pina-Bausch Gesamtschule Vohwinkel für Aufsehen. Hunderte von gepunkteten Bananen zieren hier Fenster, Wände und Treppenhäuser. Die aus Papier und Pappe gestalteten Werke gehören zu einer Installation, die von der Vohwinkeler Künstlerin Justyna Weitz initiiert wurde.
Auch 100 echte Bananen wurden zu Kunstobjekten
An der Aktion haben sich knapp 40 Kinder und Jugendliche der internationalen Klassen beteiligt. Sie setzten sich dabei intensiv mit der Arbeit von Yayoi Kusama auseinander. Die Japanerin gehört zu den bedeutendsten Künstlerinnen in ihrem Heimatland. Als Markenzeichen verwendet sie farbige Punkte. Davon inspiriert, ließen die Schülerinnen und Schüler ihrer Kreativität mit dem Bananenprojekt freien Lauf. Neben den aufgeklebten Bildern entstanden etwa großformatige Mobiles. Zu Vernissage wurden außerdem 100 echte Banane mit schwarzen Punkten bemalt und als essbare Kunstobjekte verschenkt.
„Die Aktion ist wirklich super angekommen“, freut sich Justyna Weitz. Sie arbeitet an der Schule auch als Kunstlehrerin und lobt das Engagement ihrer Schützlinge. „Wir haben hier wirklich viele junge Talente“, berichtet Weitz. Aus dem Grundkonzept seien spannende Ideen entstanden. So fehlen bei einer Banane die Punkte und wurden neben das Bild gemalt. Auch bei der Farbgebung waren die Schüler kreativ. Das soll nicht zuletzt die Buntheit der Gesellschaft betonen, die sich in den internationalen Klassen mit zwölf Nationen widerspiegelt.
„Kunst ist eine gemeinsame Sprache und überwindet gesellschaftliche Barrieren“, findet Jürgen Amend. Der Lehrer für Deutsch und Wirtschaft begrüßt die Aktion, die viel zum gegenseitigen Verständnis beitrage. „Das hat altersübergreifend sehr gut funktioniert“, berichtet er.
Für die Beteiligten sollte die Auseinandersetzung mit dem Werk von Yayoi Kusama auch als Beispiel dafür dienen, dass sich Durchhaltevermögen trotz schwieriger Startbedingungen auszahlt. Die heute gefeierte Künstlerin stammt aus bescheidenen Verhältnissen und musste lange für ihre Vision kämpfen. Bereits 1929 geboren, erlebte sie Japan in Kindheit und Jugend als damals faschistoiden Militärstaat. In der Nachkriegszeit wurde ihre Arbeit vielfach abgelehnt, bevor Yayoi Kusama schließlich internationale Bekanntheit erlangte.
„Auch die Kinder und Jugendlichen der internationalen Klassen haben es oft nicht leicht“, berichtet Justyna Weitz. Viele seien durch ihre Fluchtgeschichte Gewalt- und Kriegserfahrungen ausgesetzt gewesen. „Die Kunst kann hier eine heilende Wirkung haben“, betont die engagierte Vohwinkelerin.
Die Installation soll rund vier Wochen an der Pina-Bausch Gesamtschule zu sehen sein. Danach werden die bunten Bananenwerke in der Buchhandlung Jürgensen am Kaiserplatz ausgestellt.
Justyna Weitz hat in der Vergangenheit im Stadtteil viele kreative Aktionen angestoßen. Dazu gehörten Ausstellungen zum Thema Demokratie und Toleranz sowie ein Fuchs-Malwettbewerb. Die vielbeschäftigte Vohwinkelerin möchte damit das künstlerische Interesse bei Kindern und Jugendliche wecken. An der Gruitener Straße betreibt sie dafür seit einigen Jahren eine eigene Galerie. Die großzügigen Räume werden als Atelier, Malschule und Designstudio genutzt. Hier fanden bereits zahlreiche Ausstellungen statt. Diese Belebung soll nach Möglichkeit auf das umliegende Viertel ausstrahlen.
Für das Osterfest hat die Vohwinkeler Künstlerin bereits das nächste Projekt geplant. Dann werden sich die Wuppertaler Sympathieträgerin Tuffi und der Osterhase zusammentun, um kleine Präsente im Stadtteil zu verstecken. Die „Wupperhasi“-Aktion erfreute sich bereits im letzten Jahr großer Beliebtheit. Außerdem plant Justyna Weitz zum 75-jährigen Jubiläum des Sprungs der berühmten Elefantendame aus der Schwebebahn in die Wupper einen Animationsfilm. Mehr Infos unter