Bundestagswahl Auch diese drei Politiker wollen von Wuppertal nach Berlin

Wuppertal · Die Direktkandidaten der Freien Wähler, der Linken und von Volt stellen sich vor.

Till Niklas Sörensen-Siebel vertritt die Linke.

Foto: Julian Braun vom Brocke

Für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag, 23. Februar, schicken nicht nur die etablierten Parteien Direktkandidaten ins Rennen. Auch Gesichter weniger bekannter politischer Gruppierungen sind im Wahlkreis Wuppertal I dabei. Die WZ stellt drei von ihnen vor.

Till Sörensen-Siebel geht für die Partei die Linke ins Rennen. Der 28-Jährige ist in Ronsdorf aufgewachsen und lebt in Elberfeld, ist Student und sitzt dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Bergischen Universität vor. Der gebürtige Wuppertaler ist verheiratet und nennt Solidarität und Menschenfreundlichkeit als die wichtigsten Werte in der Politik. Sein wichtigstes Anliegen für seine Heimatstadt: „Ich möchte für einen Altschuldenfond und ein 100 Milliarden-Bildungssondervermögen kämpfen. Beides ist ziemlich wichtig für Wuppertal.“ Sein politischer Schwerpunkt liegt auf der Bildungspolitik. Die Armutsbekämpfung, insbesondere die Senkung der Miet- und Lebensmittelpreise treibt ihn ebenfalls um. Und wie sieht für ihn ein perfekter freier Tag hier in der Stadt aus? „Ich gehe mit meiner Frau und meinem Hund spazieren, wir essen ein Eis oder eine Falafel-Tasche und wenn wir wieder zu Hause sind, mummeln wir uns mit einem Tee aufs Sofa“, sagt der Linken-Kandidat. Ebenfalls ein gebürtiger Wuppertaler ist der Direktkandidat der Partei Volt. Samuel Scholz ist 27 Jahre alt und lebt in Ronsdorf. Seit 2015 arbeitet er als Rapper und Songwriter. „Zudem war ich als Gast-Speaker auf einem Kongress für Außerklinische Beatmung und Intensivpflege sowie bei digitalen Events zum Thema SMA (Spinale Muskelatrophie), die ich selbst habe – Typ 2“, berichtet er auf WZ-Nachfrage. Demokratie steht für ihn an erster Stelle, sagt er. „Gefolgt von Toleranz, Chancengleichheit, Bereitschaft, über Lösungen und Kompromisse zu sprechen, und echten gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so sein Wertekanon. Geht es nach ihm, sollte Wuppertal sozial gerechter, inklusiver und innovativer werden. „Jedes Kind muss die gleichen Chancen haben.“ Wuppertal ist viel mehr als Regen und Schwebebahn, betont er. Er ist ein Fan des Visiodroms in Heckinghausen und liebt warmen Kakao, wie er betont. Henrik Dahlmann ist Direktkandidat der Freien Wähler, einer Partei, die im Süden Deutschlands starken Anklang findet, aber in NRW noch nicht so etabliert ist. Der 45-Jährige ist ledig und wohnt in Heckinghausen, ist beruflich selbstständig und als Fraktionsgeschäftsführer der Freien Wähler in Wuppertal aktiv.

Henrik Dahlmann von den Freien Wählern.

Foto: Anna Schwartz (as)

„Der neue Bundestag muss viele alte Probleme lösen“

„Mir sind Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit besonders wichtig“, sagt er. Der Staat müsse wirtschaftliche Stabilität und innere Sicherheit garantieren. „Ansonsten schwindet das Vertrauen in staatliche Strukturen. Ich setze mich ein für eine Politik der Transparenz, der Verlässlichkeit und der Bürgernähe.“

Samuel Scholz tritt für Volt an.

Foto: S. Scholz

Und was will er in Berlin für Wuppertal erreichen? Dahlmann spricht davon, dass der neu zu wählende Bundestag viele Probleme lösen müsse, die von Vorgängerregierungen „aktiv geschaffen oder zumindest nicht gelöst“ wurden. Dann nennt er Probleme, die er angehen will, spricht von einer Unterfinanzierung der Kommunen, einer zu hohen irregulären Migration, zu hohen Energiepreisen und einer „komplett falsch“ ausgerichteten Wirtschaftspolitik. „Steuersenkungen für geringe und mittlere Einkommen, zusammen mit einer deutlichen Senkung der Energiekosten, müssen die ersten Schritte sein“, so seine Auffassung der dringlichsten Probleme. Und jenseits der Politik? „Den perfekten freien Tag in Wuppertal verbringe ich mit Familie und Freunden, entweder im Grünen, in der Stadt, im Stadion am Zoo, oder auch gerne gemütlich zu Hause“, sagt Dahlmann.