Meinung WZ-Kommentar zur Schließung der Notunterkünfte in Wuppertal: Wohnen und Integration

Wuppertal · Wuppertal sorgt dafür, dass Geflüchtete in eigenen Wohnungen ankommen, was ihr Wohlbefinden stärkt und Kosten spart, die in die Integration fließen könnten.

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Foto: Anna Schwartz

Die eigene Wohnsituation hat viel mit dem Wohlbefinden zu tun. Wer sich in seinen eigenen vier Wänden wohlfühlt, der hat einen Rückzugsort, einen Platz an dem er sich sicher und geborgen fühlt. Insbesondere, wenn jemand vielleicht nicht ganz freiwillig nach Wuppertal gekommen ist, flüchten musste oder gar traumatisiert ist, spielt es eine Rolle. Derjenige braucht einen Ort, um anzukommen. Wer dann auf Dauer in einer Notunterkunft untergebracht ist, in der er nicht selber entscheiden kann, was es zum Mittagessen gibt und vor deren Türe ein Sicherheitsdienst Wache schiebt, der fühlt sich als Gast – und auf lange Sicht auch als ungebetener Gast. Keine Frage, natürlich sind die Menschen auch in Notunterkünften besser aufgehoben als im Kriegsgebiet. Doch wenn Geflüchtete in die Gesellschaft integriert werden sollen, brauchen sie eigene vier Wände, in denen sie sich selber verpflegen können und vielleicht auch mal Gäste oder die Kinder Freunde einladen können. Wunderbar also, dass die Stadt Wuppertal – obwohl sie vergleichsweise viele Geflüchtete unterbringen muss – es schafft, Wohnungen für die allermeisten von ihnen bereitzustellen. Gut obendrein ist es, dass damit Kosten gespart werden. Eine ideale Vorstellung wäre jetzt nur noch, wenn dieses Geld an anderer Stelle in die Integration investiert werden könnte.