Streit: Wanderweg bald dicht?

Wiederholt gab es Ärger auf der Verbindung zwischen dem Sandfeld und Schloss Lüntenbeck. Deren Besitzerin geht jetzt aufs Ganze.

Lüntenbeck. Nicht nur in der Stadt wird der Umgangston zunehmend rauer - auch in den Naherholungsgebieten berichten Landwirte und Besitzer von Privatwegen von zunehmendem Ärger, sobald Wanderer, Jogger, Reiter und Radfahrer aneinander geraten. Wie sehr sich der Streit zuspitzen kann, zeigt sich südlich der Düsseldorfer Straße: Dort droht die beliebte Wegverbindung zwischen dem Sandfeld und Schloss Lüntenbeck abgeriegelt zu werden, nachdem es Streit mit Radfahrern, Drohungen und seit kurzem Sachbeschädigungen gegeben hat.

"Wir sehen leider keine andere Möglichkeit", erklärt die Besitzerin des Wegstücks, die namentlich nicht genannt werden möchte - und berichtet im Gespräch mit der WZ von mutwillig beschädigten Zäunen, gestohlenen Fußweg-Hinweisschildern und ihrem zerkratzten Auto. Sie selbst sei zwar nicht Anwohnerin, beobachte aber mit Sorge, dass insbesondere Radfahrer auf dem abschüssigen, sehr schmalen Weg in die Lüntenbeck keine Rücksicht üben, nicht absteigen und damit Unfälle in Kauf nehmen.

"Wir haben bei der Polizei Anzeige erstattet und lange überlegt, was wir tun können - eben weil wir wissen, dass viele Lüntenbecker diesen Weg nutzen", betont die Wuppertalerin, die sich auch mit der Stadt in Verbindung gesetzt und gestern einen Ortstermin mit der Siedlergemeinschaft Lüntenbeck organisiert hat.

Gerade auch die Siedler haben großes Interesse daran, dass der Weg nicht geschlossen wird: Für gut 400 Euro installierten sie vor gut zwei Wochen am Zugang drei Sperrbügel, die Radfahrer zum Absteigen zwingen, - und wurden dabei rüde beschimpft. Dann folgten Sachbeschädigungen im vierstelligen Bereich. Sollte der Weg wegfallen, drohen allen Lüntenbeckern von der Düsseldorfer Straße aus lange Umwege.

"Wir haben immer wieder an die Vernunft der Leute appelliert", stellt die Besitzerin klar. "Wenn jetzt noch etwas beschädigt wird, wird der Weg von heute auf morgen mit einem Tor geschlossen. Das Maß ist voll."

Wie berichtet, sieht auch die Kreisbauernschaft ein wachsendes Konfliktpotenzial in Naherholungsgebieten. Oft fehle es an gegenseitiger Rücksichtnahme - und die freie Natur werde so genutzt, wie es gerade passt. Der Weg-Ärger an der Lüntenbeck ist dabei keine Ausnahme.