Diagnose Krebs: Hilfe und Hoffnung für Kranke
In der Gesamtschule Barmen diskutierten Mediziner und Betroffene
Wuppertal. Die Diagnose kann einem Menschen den Boden unter den Füßen wegreißen: Krebs. Sie betrifft jeden Tag in Deutschland etwa 1300 Menschen. Die Deutsche Krebshilfe hatte am Samstag Krebs-Patienten und ihre Ange-hörigen zum Patienten Kongress in die Gesamtschule Barmen eingeladen — zum Informations- und Erfahrungsaustausch.
Es wurden Fragen zu den Therapien und der Nachversorgung, sowie zu unterschiedlichen Verfahrensformen im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Fachärzten, Psychoonkologen und den Vertretern von Selbsthilfegruppen erläutert. Journalistin Christiane Poertgen moderierte die Veranstaltung, bei der zudem Themen, wie Versorgungsstrukturen, Komplementärmedizin oder Psychoonkologie aufgegriffen wurden.
„Es geht darum aus einer Lebensqual eine Lebensqualität zu machen und sie zu steigern“, sagte Thorsten Adelt, Diplom-Psychologe mit Praxis in Bonn, zur Frage „Brauche ich einen Psychoonkologen?“. Das problemorientierte Denken koste Kraft — und Angst verzerre die Bilder. Es gehe darum neue Wege zu suchen und das Positive stehe am Ende, so Adelt, der die Message „You´ ll never walk alone“ („Du gehst niemals alleine“, Anm. der Redaktion) mit einem Beamer an die Wand projiziert hatte.
Weitere Podiumsgäste waren Dr. Aruna Raghavachar, Direktor der medizinischen Klinik am Helios Klinikum Wuppertal, der das 2013 geschaffene Patientenrechtegesetz begrüßt, und den Beitritt der Patienten in Sportgruppen nahe legte, da Patienten eine Gemeinschaft benötigen und jeder Einzelne etwas für sich tue. Reger Austausch und großes Interesse sorgten für einen reichhaltigen Erfahrungsaustausch, bei dem etwa auf den Erstkontakt und Handlungsohnmacht nach Diagnosestellung, Versorgungsnetzwerke oder Belastungsfaktoren bei Angehörigen eingegangen wurde.
Zwei weitere Podiumsgäste, Dr. Franz Kohlhuber, Geschäftsführer der Krebshilfe sowie Jürgen Kleeberg vom Arbeitskreis der Pankreatetomierten konnten mit ihren Informationen ebenso zum besseren Verständnis beitragen, wie weitere Mediziner und sozial engagierte Menschen, die mit ihren Erfahrungen zu den unterschiedlichen Krebsarten die Diskussionen an diesem Tag bereicherten.
Wuppertaler Selbsthilfegruppen, wie „Frauen und Männer nach Krebs“, „MamMut“, für Frauen mit Brustkrebs, die „Deutsche Ilco“, die Solidargemeinschaft für Menschen mit Darmkrebs, oder der Bundesverband Prostatakrebs informierten die Besucher im „Foyer“.
„Wir sind eine Gruppe, die lebt, gestalten ein Programm mit Ausflügen und Vorträgen, und tauschen uns aus“, vermittelt Claudia Kathöfer, Leiterin von „MamMut“, ihr Anliegen. Wie auch Karin Hanisch von „Ilco“, die Menschen im Krankenhaus und zu Hause besucht, um ihnen neue Hoffnung und Hilfe zu geben.