Schulwahl: Drei weitere Wuppertaler Hauptschulen stehen vor dem Aus
Die Gesamtschulen müssen 371 Kinder abweisen. Die Gymnasien können jedes angemeldete Kind auch aufnehmen.
Wuppertal. Die Stadt schließt drei weitere Hauptschulen. Ab dem kommenden Schuljahr dürfen die Hauptschulen Langerfeld (Dieckerhoffstraße), Vohwinkel (Nocken) und Uellendahl (Röttgen) keine neuen fünften Klassen mehr bilden und werden wohl spätestens 2018 geschlossen. Das ist das Ergebnis der nun beendeten Anmeldungen für die weiterführenden Schulen. Die entsprechenden Zahlen und Konsequenzen stellte Schuldezernent Matthias Nocke am gestrigen Freitag vor.
Die Hauptschule Uellendahl (künftig ohnehin Standort für die Oberstufe der sechsten Gesamtschule) erreicht nicht die Minimalzahl von 18 Anmeldungen, die Hauptschulen Langerfeld und Vohwinkel müssten zum zweiten Mal mit nur einer fünften Klasse starten. Das entspricht nicht den Regeln und gefährdet den differenzierten Unterricht, wie Schulrat Claus Friedhoff erläutert.
Besonderheit bei den Gymnasien: Der Anteil der Kinder, die von der Grundschule auf das Gymnasium wechseln wollen, sinkt. Das führt unter anderem dazu, dass alle Kinder auch das Gymnasium ihrer Wahl besuchen können und nicht auf ein anderes umgelenkt werden. Eine große Überraschung: Das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium wird nur zwei fünfte Klassen bilden. 56 Anmeldungen stellen fast eine Halbierung dar. Ersten Spekulationen zufolge könnte das an der großen anstehenden Baustelle liegen. Aktuell macht sich die Schulaufsicht noch keine Sorgen um das WDG. Eine dauerhafte Zweizügigkeit könnte jedoch Probleme bringen. Insgesamt erklären sich die Experten den Rückgang der Anmeldezahlen an den Gymnasien auch damit, dass einige Eltern ihre Kinder lieber in 13 Jahren zum Abitur gelangen lassen wollen statt in zwölf. Trotzdem wechseln fast 37 Prozent der Grundschulkinder auf ein Gymnasium. Die kleineren Gymnasien legten mit Ausnahme des WDG alle zu.
Ginge es nur nach dem Wunsch, so würden im kommenden Schuljahr mehr als 44 Prozent der jetzigen Viertklässler eine Gesamtschule besuchen. Doch die müssen erneut und trotz des Starts der sechsten Gesamtschule gut 370 Kinder abweisen. Dabei wird die Kapazität der sechsten Gesamtschule nicht ausgereizt. Gründe sind ein zusätzlicher Raumbedarf der dort noch aktiven Hauptschule, das Vermeiden eines zusätzlichen Anmeldeverfahrens und das Ersparen einer Containerlösung, die nur ein Jahr Bestand hätte. Bedarf für eine siebte Gesamtschule sieht Nocke aktuell nicht, weil die nicht die geforderte heterogene Zusammensetzung haben könnte. Denn von den abgewiesenen Kindern hat keines eine Gymnasial-Empfehlung.
Die Realschulen haben sehr stabile Anmeldezahlen und arbeiten dementsprechend ohne Einschränkungen weiter.