Die Bredter Straße macht Anwohnern Sorgen
Seit einigen Jahren beklagt ein Ehepaar die Verkehrssituation und wünscht sich eine Änderung.
Elberfeld. Als Maria und Hans-Jürgen Stelzer vor fast 30 Jahren ihr Wohnhaus an der Bredter Straße bezogen, war vor ihrer Haustür noch nicht viel los. „In den ersten Jahren war die Verkehrssituation hier ganz normal“, berichtet Hans-Jürgen Stelzer. Doch vor zwei, drei Jahren bemerkte das Paar eine Veränderung. Plötzlich fuhren mehr Autos als gewohnt durch die kleine Straße, die den Ostersbaum mit der Frankenstraße verbindet.
Vor allem morgens (8 bis 9 Uhr) und am Nachmittag (16 bis 17 Uhr) sei die Verkehrssituation „extrem“, schildert Stelzer. Ein Grund dafür sei der Ausbau der nahe gelegenen Kita. „Früher waren es noch zwei Gruppen, mittlerweile sind es sechs, das bedeutet aber auch sechsmal so viel Verkehr.“ Grundsätzlich, so betont Hans-Jürgen Stelzer ausdrücklich, habe er kein Problem mit der Kita, „allerdings kann die Straße von vier Seiten befahren werden. Und wenn viel los ist, weicht der Gegenverkehr auch mal auf den Gehweg aus, was eine Gefahr für die Fußgänger bedeutet.“
Ein weiterer Faktor sei zudem die Metzgerei am Straßenanfang. So habe seit einiger Zeit nicht nur der Lieferverkehr zugenommen, sondern es würde auch vielfach, wenn auch kurzzeitig, im absoluten Halteverbot geparkt. „In der Siedlung wohnen noch viele ältere Leute, und die müssen, wenn sie mal runterkommen, deswegen die Straßenseite wechseln“, sagt Stelzer. „Die sind nicht mehr in der Lage, um die Autos herum zu gehen, weil die Zulieferer beim Ausladen ganz nahe an der Tür parken.“
Das Treiben vor ihrer Haustür hat das Ehepaar zu den Hauptverkehrszeiten mit Fotos dokumentiert, sich über den Bebauungs- und Nutzungsplan informiert und die Problematik mehrmals verschiedenen Behörden der Stadt mitgeteilt. Eine befriedigende Antwort erhielten sie jedoch nicht. Zwar stellte die Stadt Mitte April gegenüber der Metzgerei ein weiteres absolutes Halteverbotsschild auf, um dem Verkehr vom Ostersbaum eine zusätzliche Ausweichfläche zum Gegenverkehr zu ermöglichen, allerdings parken innerhalb der Verbotszeit weiterhin Autos vor dem Gehweg. Zudem sei eines der Schilder wegen Bäumen nicht direkt erkennbar.
Deswegen hat Hans-Jürgen Stelzer auch eine andere Idee. „Von uns ist angedacht, die Straße zu einer Einbahnstraße werden zu lassen, und zwar von unten nach oben“, erklärt er. Das sei schon mal im vergangenen Jahr praktiziert worden, als die komplette Straße erneuert und Versorgungsrohre gelegt wurden. „Damals ist der ganze Verkehr oben über die Frankenstraße gelaufen und das hat funktioniert“, erinnert sich Stelzer.
Bei der Stadt steht man dem Vorschlag skeptisch gegenüber. „Der von den Anwohnern vorgeschlagene Einrichtungsverkehr durch das Quartier kann leider nicht befürwortet werden, da dann alle Fahrzeuge durch den ganzen Straßenverbund fahren müssten“, erläutert Stadtsprecherin Ulrike Kusak. „Das würde bedeuten, dass alle Anwohner den gesamten Fahrverkehr mitbekommen und sich aller Erwartung nach auch die Durchgangsgeschwindigkeit erhöht, da der Gegenverkehr ausbleibt.“
Kusak erklärt auch, dass bereits mehrfach Mitarbeiter der Abteilung „Verkehrslenkung und Straßennutzung“ sowie die Polizei vor Ort gewesen sein und sich die Situation angesehen hätten. „Dabei konnte jedoch selbst zum Betriebsstart der benachbarten Kita keine verstärkte Frequentierung des Straßenabschnitts festgestellt werden. Insgesamt ist auf der Bredter Straße aus Sicht der Stadt also kein konkretes Gefährdungspotenzial zu erkennen“, so Kusak.
Zwar bestätigt Hans-Jürgen Stelzer, dass mal zwei Politessen da gewesen seien, „allerdings zur Mittagszeit, wo nichts los ist“. Er und seine Frau wünschen sich, dass sich ein Experte der Stadt die Situation zusammen mit ihnen in den beiden Hauptverkehrszeiten anguckt. Immerhin: Laut dem Ehepaar soll es in der kommenden Woche zu so einem Treffen kommen.