Kosten Die Friedhofsgebühren werden 2019 steigen

Die Preise sind unübersichtlich. Aber vor allem Urnenbestattungen sind bisher günstig.

Foto: Andreas Fischer

Im kommenden Jahr dürfte das Sterben teurer werden. Jedenfalls wenn es um die Bestattungskosten geht. Davon geht jedenfalls Ingo Schellenberg, Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbands, aus. Im Laufe dieses Jahres werde es eine neue Kalkulation geben, um eine neue Satzung ab dem 1. Januar 2019 zu haben. Es gebe bei den Kosten drei große Blöcke, sagt er. Die Verwaltungs-, die Bestattungs- und die Nutzungsgebühren. Und Schellenberg geht bei gleichbleibenden Verwaltungsgebühren von steigenden Gebühren für Bestattung (etwa drei bis fünf Prozent) und Nutzung aus. Für den letzteren Aspekt dürfte es besonders teuer werden. „Das ist schwierig einzuschätzen, aber ich gehe von einer zweistelligen prozentualen Steigerung aus“, sagt Schellenberg.

Die Kosten dafür haben mit steigenden Personal- und Energiekosten zu tun. Aber auch mit einer veränderten Friedhofs- und Bestattungskultur. Allein schon weil immer mehr Menschen sich für Urnenbestattungen entscheiden, also auf dem Friedhof weniger Platz einnehmen, weniger Gräber gepflegt werden müssen und auch weniger Geld reinkommt.

Damit zögen jedenfalls die evangelischen Friedhöfe in Wuppertal nach. Denn etwa die Nachbarstätte Solingen und Remscheid haben schon neue Friedhofssatzungen zum Ende des vergangenen Jahres oder Beginn des neuen Jahres verabschiedet. Im Vergleich kommt Wuppertal aus Sicht der Zahlenden noch gut weg — in Teilen. Beim Evangelischen Friedhofsverband Wuppertal kostet eine Erdbestattung (Sarg) 980 Euro. Eine Urnenbeisetzung 290 Euro. Dazu kommen die Nutzungsgebühren ab 1475 Euro für ein Wahlgrab und 1175 Euro für ein Urnengrab (jeweils für 25 Jahre).

Auf den katholischen Friedhöfen kosten die Beisetzungen im Sarg zwischen 770 und 1080 Euro. Die Gebühren liegen zwischen 760 und 1210 Euro für 20 bis 30 Jahre, je nach Friedhof. Bei Urnen liegen die Kosten zwischen 380 und 625 Euro für die Beisetzung und 460 bis 900 Euro für die Nutzung — jeweils für zwei Urnen.

Die gleichen Leistungen kosten in Remscheid 880 und 521 Euro — mit Nutzungsgebühren ab 1250 Euro für ein Wahlgrab oder 800 Euro für ein Urnengrab. In Solingen liegen die Gebühren bei 789 und 408 Euro zuzüglich Nutzungsgebühren von mindestens 1035 Euro (Sarg) oder 324 Euro (Urne). Dass die Zahlen hier so variieren, habe mit einer Besonderheit in Wuppertal zu tun, erklärt Schellenberg. Denn bundesweit gebe es keine andere Stadt, in der die Friedhöfe so durchmischt verwaltet würden. In Wuppertal gibt es 46 Friedhöfe, 23 davon gehören dem Evangelischen Friedhofsverband oder werden von ihm verwaltet. 14 sind in der Hand der katholischen Kirchen und werden einzeln verwaltet. Andere sind im Besitz jüdischer oder freikirchlicher Gemeinden. Der an der Lohsiepenstraße 58 in Rohsiepen gehört der Stadt. Das hat auch Auswirkungen auf die Finanzierung. Denn während Kommunen ihre Kosten für die Friedhöfe aus dem Grünflächenhaushalt querfinanzieren könnten, so Schellenberg, könnten die Kirchen das nicht.