Wuppertal Die Museumsbesucher wollen nicht länger auf ihr Café verzichten

Seit September des vergangenen Jahres ist das Museumscafé geschlossen. Im April sollte die Eröffnung sein. Nun wächst die Ungeduld bei den Museumsbesuchern.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Wann wird das Museums-Café wieder seine Pforten öffnen? Der geplante Eröffnungstermin für das Muluru, so der Name in Anlehnung an Museum Lunch Room, den Eduard von der Heydt seinem Restaurant in Zandvoort gab, war Mitte April. Der Termin ist bereits um rund vier Monate überschritten.

Seit dem 15. September vergangenen Jahres suchen Besucher des Von der Heydt-Museums im Haus vergeblich eine Erfrischung oder eine Tasse Kaffee, die sie gerne mit einem Ausstellungsbesuch verbinden würden.

Eigentlich sollte die neue Restauration passend zum Start der Cragg-Retrospektive erfolgen. Diese Ausstellung geht allerdings am 14. August zu Ende — ohne dass ein Ende der Baustelle abzusehen ist. Doch selbst nachdem das Gebäudemanagement verlauten ließ, die Arbeiten abgeschlossen zu haben, tat sich nicht wirklich Erbauliches. Und der neue Betreiber Marcel Thomas musste eingestehen, dass er die Lieferzeiten der involvierten Firmen unterschätzt habe.

Pächter ist der Kunst- und Museumsverein, der das Café an Marcel Thomas weiter vermietet hat. Museumsdirektor Gerhard Finckh und Kulturdezernent Matthias Nocke haben Verständnis und bleiben bislang entspannt.

Ob die Wuppertaler einen ähnlich langen Atem haben oder eher verärgert sind, wollten wir am WZ Mobil wissen. Bei vielen wächst die Ungeduld.

So zum Beispiel bei Susanne Wencel: „Wenn man ins Museum geht, würde man schon ganz gerne vorher oder nachher ein Käffchen trinken und ein Stück guten Kuchen essen. Für den Betreiber und die Gäste ist es schade, dass es noch dauert. Zumal es auch praktisch fürs Museum wäre. Es wäre schön, wenn das Café bald wieder eröffnen würde.“

Joachim Biesenbach weiß nicht, warum es so lange dauert: „Eine Frage ist, an wem es liegt. Das Museum leidet ja darunter, wenn es an den Handwerkern liegt, die nicht in die Pötte kommen, was ich mir gut vorstellen kann.“

Ralf Engel sieht die Entwicklung ganz pragmatisch: „Wenn man einen Betreiber hat, muss man mit ihm regeln, wann es losgeht. Es gibt Instrumentarien, den Pächter zu verpflichten. Man nennt das Betriebspflicht. Für das Gesamtprojekt ist es jedenfalls schade.“

Heike Kollmann bedauert es auch: „Es ist traurig, dass das Café so lange zu ist. Es würde zudem ein anderes Klientel angesprochen. Es wird jedenfalls Zeit, dass es wieder eröffnet.“

„Das Von der Heydt-Museum ist ein Anziehungspunkt für viele Touristen. Es ist wirklich erforderlich, dass das Café wieder öffnet. Ich stelle mir vor, nach dem Museumsbesuch gemütlich zu sitzen und Revue passieren zu lassen, was man in der Ausstellung gesehen hat“, sagt Andrea Pieper.

Katharina Bauer kennt die Hintergründe für den Verzug nicht, meint aber: „Wenn es so lange dauert, wird es bestimmt auch schön. Den gehobenen Anspruch an das Interieur und das, was kulinarisch geboten wird, wird der neue Caterer erfüllen können.“

Thomas Lemke erinnert sich an frühere Besuche im Museumscafé: „Ich habe dort immer gerne gesessen und mit Bekannten anschließend über die Ausstellung diskutiert. Ich freue mich auf die Eröffnung, die es hoffentlich demnächst geben wird.“