Film und Fernsehen Drehort Wuppertal: Diese Filme wurden bereits in der Stadt gedreht
Special | Wuppertal · Ob fürs Kino, Fernsehen oder Musikvideos: Dass Wuppertal eine wundervolle Kulisse bietet, haben schon viele Regisseure erkannt.
Kürzlich war Wuppertal mal wieder im Fernsehen. In der ARD-Filmreihe „Väter allein zu Haus“ war zum Beispiel einer der Pinguine der Regionale zu sehen. „Und natürlich die Schwebebahn“, erzählt Simone Neutert. Sie guckt immer ganz besonders genau hin, wenn ihre Stadt in Film und Fernsehen auftaucht, ist sie doch beim Stadtmarketing für das Thema „Drehort Wuppertal“ zuständig. Die Liste der Werke, die Wuppertal-Bezug haben, wird länger und länger. Nicht zu vergessen, die zahlreichen Musikvideos. Sogar Gangsta-Rapper Bushido wurde in der Historischen Stadthalle ganz brav und lobte die Location: „An dieser Stelle fetten Respekt an die Betreiber dieser Halle, habt ihr echt super hinbekommen hier.“
Auch in Corona-Zeiten wurde im Tal gedreht. „Natürlich aber unter besonderen Vorkehrungen“, erzählt Neutert. Im Herbst etwa war ein Team für den Kölner „Tatort“ in Wuppertal zu Gast. Also fast 120 Jahre, nachdem Wuppertal das erste Mal auf Film gebannt wurde. „The flying Train“ hieß das Werk von 1902, in der Hauptrolle, man ahnt es, die Schwebebahn. Ein historisches Dokument, das im vergangenen Jahr sogar das Museum of Modern Art in Ney York in einer Web-Reihe auf seiner Internet-Seite präsentierte.
Wuppertals Wahrzeichen ist natürlich in einer ganzen Reihe von Film- und TV-Beiträgen zu sehen, macht die Stadt dann natürlich auch identifizierbar. Manche Filmemacher verzichten deshalb bewusst drauf. Und oftmals wird Wuppertal auch gar nicht genannt. „Manta, Manta“ etwa spielte im Ruhrpott, wenngleich zum Beispiel die Ampelrennszene in Barmen gedreht wurde. Und aus der Villa Amalia am Rande des Briller Viertels wurde für „Babylon Berlin“ ein herrschaftliches Anwesen in der Reichshauptstadt. Regisseur der Erfolgsserie ist übrigens mit Tom Tykwer ein waschechter Wuppertaler - der als Filmvorführer im Cinema-Kino in Oberbarmen anfing.
Dass überhaupt in Wuppertal gedreht wird, „bekommt man auch nicht immer mit“, sagt Neutert. Zwar sei das Stadtmarketing offiziell Ansprechpartner, vieles laufe aber längst über Location-Scouts, die den Reiz der Stadt kennen. Und wenn ein Privateigentümer zum Beispiel sein Grundstück für Dreharbeiten zur Verfügung stelle, „erfahren wir das nicht immer“.
Anders liegt der Fall natürlich, wenn für die Szenen ganze Straßen gesperrt werden müssen. Meist wird das von der Produktionsfirma dann auch Tage vorher den Anwohnern mitgeteilt.
Für den dritten Teil von „Väter allein zu Haus“ war ein Schauplatz unter anderem die Bar „Zum Köhlerliesel“ im Luisenviertel. „Wuppertal ist ein charmantes Städtchen, man kann hier viele schöne Sachen entdecken“, hatte Regisseurin Esther Gronenborn erklärt, warum das Team nach den ersten beiden Teilen noch einmal zurückgekehrt war.
Filmisch Wuppertal ein Denkmal gesetzt, hat Regisseur Wim Wender im Roadmovie „Alice in den Städten“ (1973) und natürlich mit „Pina“, seinem Werk über die weltberühmte Choreographin, das natürlich viele, viele Szenen aus Wuppertal enthält und 2012 sogar für den Oscar nominiert war. Gedreht wurde die Biografie unter anderem in den Kalkwerken Oetelshofen.
Wuppertal durch und durch ist natürlich auch „King Ping – Tippen Tappen Tödchen“, die etwas schräge Krimi-Komödie aus dem Jahr 2013. Sie bezog ihren Reiz vor allem aus dem Lokalkolorit mit Szenen vom Bahnhof Mirke bis zur titelgebenden Treppe hoch auf den Ölberg. Das traf den Nerv der Wuppertaler – in anderen Städten, muss man einräumen, blieben die Kinosäle, trotz übrigens guter Kritiken, eher leer.
Eine ganze Reihe von Wuppertaler Darstellerinnen und Darstellern war damals mit im Boot, von Christoph-Maria Herbst über Lilay Huser bis hin zum Wuppertaler Original Lore Duwe. Bekanntes Schauspielgesicht der Stadt ist auch Ann-Kathrin Kramer – die ihren Mann Harald Krasnitzer schon längst zum Wuppertal-Fan gemacht hat. Das Paar lebt in Beyenburg und Krasnitzer hat schon mehrfach in Interviews betont, wie sehr er Wuppertal liebt.
Mit Christoph Müller ist ein gebürtiger Wuppertaler seit 2017 Geschäftsführer der Constantin Film AG in München, dem deutschen Marktführer.