Drei Etagen mit und über Kunst

Atelierhaus Ulle Hees: Viele Gäste beim Tag der offenen Ateliers.

Foto: mws

Einmal im Jahr herrscht im Ulle Hees-Haus an der Friedrich-Engels-Allee reges Treiben. Am Tag der offenen Ateliers, immer am ersten Advent, schlängeln sich die Besucher die Treppen des dreistöckigen Hinterhofhauses hinauf und hinab. Das war auch diesmal so. Und auch diesmal hatten sich die „Bewohner“, Juliane Steinbach, Anne Büssow und Jorgo Schäfer, Künstler-Gäste eingeladen.

In Parterre wartete Juliane Steinbach mit ihren beliebten Kinderbuch-Illustrationen und Drucken auf. Sie zeigte ihre gemalten Fundsachen und Holzschnitte sowie einige Malarbeiten. Klaus Jansen hatte kleinformatige, feine Tuschearbeiten mitgebracht, darunter auch Collagen, die vom Geschichtenfinden erzählen. Großes Interesse vor allem bei den kleinen Besuchern weckten Renate Senges kleine Tierfiguren, die als Handpuppen oder Schachteln verwendet werden können. Und die im Falle einer sich räkelnden Katzenskulptur täuschend echt anmuten.

Bildhauer Georg Janthur wiederum stellte farbenfrohe Handtaschen oder Pflanzen aus Eichenholz aus. Basis für seine reliefartigen oder dreidimensionalen Taschen waren Skizzen, die er auf einer Baltikum-Reise gefertigt hatte.

Ein Mekka für Druckgrafikarbeiten war das Atelier im ersten Stock. Ohne die erkrankte Anne Büssow traten Ulla Riedel und Ulla Schenkel an. Riedel bot Schablonendrucke, meist zweifarbige Werke, deren formale Strukturen immer wieder neu kombiniert farblich wie räumlich anders wirkten, was das Auge des Betrachters teilweise sogar in die Irre führt. Außerdem zeigte sie Bilder aus ihrer Tanzbilderserie. Ulla Schenkel präsentierte Holzschnittarbeiten und einige Collagen. In einer Skizzenmappe konnte man sich ihre Arbeiten „Kindsein im Krieg“ ansehen oder in ihrem liebevoll illustrierten Buch „Elsken“ blättern, das die Kindheit der berühmten Wuppertalerin Else Lasker-Schüler thematisiert.

Eine Treppe höher warteten die Macher des Wuppertaler Stadtmagazins Italien, Jorgo Schäfer und Uwe Becker, auf. Bei Schäfers Bildern dominierte sein Lieblingsmotiv, der Jazz. Sein aktueller Jazz-Kalender erinnert an den berühmten Musiker Thelonious Monk. Außerdem zeigte er seine bekannten Cartoons und kleine Skizzen, die er im Winter an der Nordsee gefertigt hatte. Satiriker Uwe Becker gab Einblicke in seinen tiefschwarzen Humor - in Wort und Bild.

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, um mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und der Musik der Ilona Ludwig Band zu lauschen, die zusammen mit dem Gitarristen Carlos Diaz unter dem Dach spielte.