Ehrungen für Wollmert und Handrup
berbürgermeister Peter Jung zeichnet Sportler aus.
Wuppertal. Sie waren für behinderte Sportler das Ereignis des Jahres: die paralympischen Spiele in London. Wer dabei war, schwärmt von der Begeisterung der Zuschauer — und in diesem Rahmen konnte der Wuppertaler Tischtennisspieler Jochen Wollmert sich einmal mehr einen Traum erfüllen: die paralympische Goldmedaille.
Neben Wollmert waren auch noch die Tandemfahrerin Henrike Handrup, die Freistil-Schwimmerin Tanja Gröpper und der Sitzvolleyballspieler Sebastian Czpakowski in London.
Um die Teilnehmer in ihrer Heimatstadt zu ehren, begrüßte sie Oberbürgermeister Peter Jung im Barmer Rathaus und zeigte sich beeindruckt von den Leistungen. „Ich bin kämpferisch und sehr emotional bei den Spielen“, erzählt Wollmert. Doch auch bei einem so bedeutenden Spiel verliere er nie das Wesentliche aus den Augen: Fairness und Spaß an der Sache. Nicht viele Sportler verzichten freiwillig auf Punkte in einem Wettkampf, in dem jeder Punkt über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. So hat der Tischtennis-Paralympics-Sieger in diesem Jahr sowohl im Halbfinale als auch im großen Finale auf Punkte verzichtet, die ihm seiner Ansicht nach nicht zustanden. „Wenn ich selbst sehe, dass ich ungerechterweise zwei Punkte bekomme, gebe ich sie zurück. Auch wenn ich nicht weiß, ob mein Gegner umgekehrt das Gleiche tun würde.“
Nicht zuletzt für seine Fairness erhält Wollmert den diesjährigen Fair Play-Preis des Deutschen Sports. Neben sportlicher Fairness beeindruckt ihn eine weitere Sache ganz besonders: Derart enthusiastische und begeisterte Zuschauer wie dieses Jahr in London habe er selten erlebt.
Das führe zu einer ganz besonderen Dynamik und Atmosphäre während der Spiele. „Nach dem ersten Spiel habe ich mich leistungstechnisch in jedem Spiel weiter gesteigert“, erzählt Wollmert, der sich selbst als einen alten Hase bezeichnet — zu Recht, denn er ist bereits seit Beginn der paralympischen Spiele 1992 mit von der Partie.