Sanierung Ein Jahrzehnt Baustelle: Mammut-Projekt am Kreuz Wuppertal-Nord geplant
Sprockhövel/Wuppertal. · Straßen NRW will die Autobahn-Ampel verschwinden lassen. Bauzeit: mindestens bis 2036.
Neben der Schwebebahn und der Junior Uni hat Wuppertal noch ein zumindest bundesweites Alleinstellungsmerkmal: Eine Ampel auf der Autobahn, nämlich am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord, von dem man von der A46 auf die A1 und die A43 abbiegen kann – bei Grün selbstverständlich. Und dieses Kuriosum soll nach dem Willen der Regionalniederlassung von Straßen NRW, Außenstelle Hagen, verschwinden, und zwar im Rahmen eines Umbaus des von allen Seiten stark frequentierten Autobahnkreuzes Wuppertal-Nord.
Ein Großprojekt, über das Straßen NRW im Rahmen der frühzeitigen öffentlichen Beteiligung nicht nur die Verkehrsausschüsse der betroffenen Kommunen Wuppertal, Sprockhövel und Schwelm informieren, sondern im Frühjahr 2020 im Rahmen einer größeren Veranstaltung auch die Bürger der genannten Städte ins Bild setzen will. Das versicherte Projektleiter Thomas Schittkowski bei einem WZ-Besuch in der für Wuppertal und Südwestfalen zuständigen Außenstelle Hagen und legte den umfangreichen Plan vor.
„Geplant ist, alle Verkehrsbeziehungen kreuzungsfrei zu gestalten“, so Schittkowski, der darauf hinweist, dass im Vorfeld etliche Brücken rundum das Kreuz um- und neu gebaut werden sollen. „Als die Brücken damals konzipiert worden sind, war noch nicht klar, dass der Schwerlastverkehr derartig zunehmen und die damals bis zu 24 Tonnen schweren Lkw solche Ausmaße annehmen würden“, erklärt Pressesprecher Andreas Berg.
Fest ins Auge gefasst sind der Eichenhofer Weg, der über die A1, die A43 und die A46 führt, die Brücke der A43, die die A1 überquert, die A1-Brücke über die L551 (Schwelmer Straße) und die Brücke A1 über die L666 (Gevelsberger Straße).
Den Anfang soll der Eichenhofer Weg schon 2020 bilden, der im Gegensatz zu den anderen Brücken, die als Verkehrswege offen gehalten werden sollen, voll gesperrt wird. Die Arbeiten an den übrigen genannten Brücken sollen 20/21 beziehungsweise 2022 begonnen werden.
Der Umbau könnte 2025/2026
starten – wenn alles glatt läuft
„Eine Brücke der A 46 über die A 1 wird noch berechnet und dann wird entschieden, ob sie erneuert werden oder bestehen bleiben soll“, so Schittkowski, der darauf hinweist, dass die Erneuerung beziehungsweise Renovierung der Brücken die Voraussetzung für die Einleitung des eigentlichen Planfeststellungsverfahrens bilden werden.
„Das Planfeststellungsverfahren sollte bis Ende 2020 eingeleitet werden“, so Andreas Berg und führt aus: „Dieses Verfahren dauert in der Regel zwischen zwei und drei Jahren und wird von der Bezirksregierung in Arnsberg durchgeführt, bis dann der Planfeststellungsbeschluss vorliegt.“ Erst dann kann mit der Ausführungsplanung begonnen und die Arbeiten zum Umbau des Autobahnkreuzes Wuppertal Nord europaweit ausgeschrieben werden.
„Sind alle Angebote geprüft und die Entscheidung, welches Unternehmen den Zuschlag erhält, gefällt worden, kann mit dem Umbau begonnen werden“, erklärt Projektleiter Thomas Schittkowski. „Wir hoffen da auf 2025 beziehungsweise 2026, wenn alles glatt geht.“
Obwohl die Arbeiten bei laufendem Verkehr erfolgen sollen, ist selbstverständlich mit Staus und Behinderungen zu rechnen. Wie lange? „Wir haben da etwa ein Jahrzehnt ins Auge gefasst“, prognostizieren Berg und Schittkowski, versichern aber, dass man angesichts der langen Baudauer keine Angst schüren will. „Das abschließende Ziel ist, dass der Verkehr wesentlich reibungsloser fließt, und das ist schließlich im Interesse aller Autofahrer.“ Und zwar ohne die kuriose Ampel auf der Autobahn 46.