Ein Tag für Pina Bausch

Die Foundation lädt am 27. September zum Programmtag ins Opernhaus ein.

Foto: Archiv Uwe Schinkel

Wuppertal. Vor allem das bleibt von Pina Bausch und ihren 46 Stücken: Bilder, die man nicht mehr los wird, die manchmal sogar den Blick auf die Dinge und die Welt verändert haben. Für viele, etwa die Fotografin Ursula Kaufmann, bedeutet das „Frühlingsopfer“ von 1975 in seiner ungeheuren Intensität nicht nur den Beginn einer neuen Ära des Tanzes, sondern auch persönliche Veränderung: Danach machte Ursula Kaufmann Fotografie zu ihrem Beruf.

Die Pina-Bausch-Foundation lädt am 27. September Zuschauer zu einem ganzen Programmtag in das Opernhaus ein, auch um persönliche Erinnerungen an das Archiv weiterzugeben. Gesucht werden Erinnerungen, die das Publikum mit Pina Bausch, ihren Stücken und dem Ensemble verbindet. Vielleicht der Geruch von feuchtem Gras wie in „1980“ — dieses oberflächlich so heitere und bei ein klein wenig genauerer Betrachtung tieftraurige Stück.

Gab es unerwartete Begegnung im Theater — es müssen ja nicht gleich riesige Alligatoren sein wie in der “Keuschheitslegende“ von 1979?

Erinnert man sich an einen besonders bewegenden Bühnenmoment? Wenn Pina Bausch selbst in „Café Müller“ tanzt oder wenn in „Arien“ das behäbige Nilpferd vergeblich auf die Erwiderung seiner Liebe hofft — tränentraurigschön? Oder etwas Luftig-Leichtes wie „Masura Fogo“ von 1998 mit seinen Wasserspielereien.

Solche Erinnerungen des Publikums in Form von Geschichten, Momentaufnahmen, Gefühlen, Bewegungen, Initialzündungen und Gedankensplittern möchte das Pina Bausch Archiv ebenfalls sammeln.

Denn auch die Sicht der Zuschauer, wie sie die Kunst der Wuppertaler Choreografin erleben und welche großen und kleinen Geschichten sich um ihre Arbeit ranken, soll neben all den Details ihrer Stücke als Teil des lebendigen Pina Bausch Archivs erhalten bleiben.