Elberfeld: Licht am Ende des Tunnels
Ortstermin im „Tanztunnel“ am Dorrenberg: Wie die Nordbahntrasse unter Tage Form annimmt.
Wuppertal. Diese Baustelle ist gleichzeitig auch ein Pilotprojekt: In diesem Sommer wird mit dem „Tanztunnel“ am Dorrenberg — auf 175 Meter Länge in Höhe der Briller Straße in Elberfeld — erstmals eine Tunnel-Anlage auf der Nordbahntrasse saniert.
Und der Auftakt unter Tage lässt für die nächsten Etappen hoffen: „Wir liegen hier sehr gut im Zeitplan“, erklärt Thorsten Warning, im Verkehrsressort der Stadt für konstruktiven Ingenieurbau zuständig, beim Ortstermin mit der WZ. Wenn auf der Baustelle alles rund läuft, dann ist der „Tanztunnel“ Ende August saniert und der Wegebau dort Ende September abgeschlossen. Gesamtkosten mit Außenarbeiten an der Trasse: gut 740 000 Euro. Die Anlage zwischen der Briller Straße und der Wiesenstraße wird außerdem mit einer fledermausgerechten LED-Beleuchtung versehen.
Wie berichtet, wird der Tunnel in drei Teilabschnitten mit Spritzbeton versehen, während in zwei Passagen das Mauerwerk frei liegen bleibt. An den beiden Eingangsbereichen bringt es die Spritzbetonschicht auf eine Stärke von sieben Zentimetern. „Sie hat aber keine tragende Funktion, da der Tunnel an sich schon standsicher ist“, erklärt Warning. Unter der Schutzhülle aus Beton liegen unter anderem Stahlgitter und spezielle Noppenbahnen zur Abdichtung und Ableitung von Wasser und Feuchtigkeit.
Auch die Passagen, in denen das Mauerwerk offen zu sehen bleibt, werden bearbeitet: Vorgesehen sind Kernbohrungen, bei denen Schläuche fixiert werden, die miteinander verbunden sind. Auch durch diese sogenannten Abschlauchungen wird Tunnelwasser geführt. „Der Tunnel selbst wird aber niemals ganz trocken sein“, betont Warning mit Blick zur Decke. Noch sind an den Tunnelseiten die alten Fluchtnischen zu sehen.
Sie werden im Zuge der Sanierung abgesperrt, um auf der Wegstrecke Angsträume zu beseitigen. Auch die Portale werden auf Vordermann gebracht: Sie wurden bereits von Pflanzen befreit und zum Teil neu verfugt. Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht und vorgeschriebenen Bauwerksprüfung werden auch die Tunnel-Anlagen der Nordbahntrasse nach ihrer Sanierung regelmäßig auf Schäden hin untersucht.
Und auch Warning betont, dass es nach wie vor verboten ist, die Tunnelbaustelle am Dorrenberg zu betreten. „Daran halten sich leider längst nicht alle. Hier laufen selbst Leute durch, während gearbeitet wird. Und das ist sehr gefährlich.“