Tödlicher Unfall auf der A1 Eltern: „Wir können nur spekulieren“

Robin Michalski (19) starb vor zweieinhalb Wochen auf der A 1. Die Familie hofft auf Zeugen, um den Unfall zu verstehen.

Foto: Ralf Kollmann

Wuppertal. Am Donnerstag haben sie Robin begraben. Den jungen Ronsdorfer, der beste Aussichten auf ein gelungenes Leben hatte. Doch das endete mit einem Autounfall auf der A1 am 8. Juni. Robin Michalski erlitt schwere Verletzungen am Kopf, an denen er wenige Stunden später starb. Seine Eltern möchten gern wissen, wie es zu dem Unfall kam. Sie bitten Zeugen, sich zu melden.

Robin Michalski kam von der Uni Bochum, wo er Maschinenbau studierte. Der begabte junge Mann hatte als Jahrgangsbester das Abitur gemacht. An dem Montag wollte er zu seiner Großmutter in Ronsdorf, weil seine Eltern in den Urlaub gefahren waren - zum ersten Mal ohne den Sohn. „Um 15.35 Uhr hat er seine Oma angerufen, gesagt, dass sie den Herd schon anmachen kann“, weiß sein Onkel Martin Schiermoch.

Um 16.09 Uhr prallt er mit seinem schwarzen Fiat Punto von hinten gegen einen LKW, der auf A 1 kurz nach der Auffahrt Langerfeld auf dem Standstreifen stand. „Sein Körper war unverletzt“, berichtet sein Onkel. „Aber am Kopf war er stark verletzt.“ Obwohl alle Airbags aufgingen. Er wurde fünf Stunden operiert, doch das konnte ihm nicht mehr helfen.

Die Polizei erreichte als erste die Großmutter. Sie informierte die Eltern am Gardasee und weitere Verwandte: „Wir sind sofort ins Krankenhaus gefahren“, so sein Onkel. Die Eltern machten sich auf den Weg nach Hause, erfuhren aber schon unterwegs, dass es wenig Hoffnung für ihr einziges Kind gibt.

Jetzt hält die Familie zusammen, lässt die Eltern nicht allein. Ein kleiner Trost ist ihnen, dass es Robin gut ging. Am Wochenende zuvor war er mit seiner Freundin und weiteren Freunden in einem Freizeitpark gewesen: „Ich habe Fotos gesehen, sie hatten Spaß ohne Ende“, berichtet der Onkel.

Die Familie rätselt, was zu dem Unfall führte. Auch die Ermittlungen der Polizei dauern noch an. Der LKW, der eine Panne hatte, war abgesichert, ein Warndreieck war aufgestellt. Der Fahrer befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls vor seinem Fahrzeug, wurde erst durch den Aufprall aufgeschreckt. Hinweise auf Alkohol, Medikamente oder Drogen seien nicht gefunden worden, auch das Handy könne Robin nicht abgelenkt haben, erklärt sein Onkel: „Das war unversehrt im Rucksack.“