Verbrauchertipp Verbraucherzentrale rät Kunden der DEG zur fristlosen Kündigung
Bei Ausfall eines Stromversorgers gelten Sonderkündigungsrechte.
Die Wuppertaler Stadtwerke stellen seit dem 22. Dezember die Energieversorgung für mehrere hundert vormalige Privatkunden der DEG Deutsche Energie GmbH sicher. Die DEG hatte ihren Kunden vor Weihnachten empfohlen, mit einem Energieversorger oder Energieberater Kontakt aufzunehmen, um so die Grundversorgung zu sichern.
Die Wuppertaler Verbraucherzentrale rät den Stromkunden in diesem oder in vergleichbaren Fällen, den laufenden Vertrag mit dem Stromanbieter zu kündigen. Die Stadtwerke übernehmen zwar wie gesetzlich vorgeschrieben die Grundversorgung und liefern den Strom, aber der Kunde sei selbst für das Vertragsverhältnis mit dem vorherigen Anbieter verantwortlich, um so Doppelzahlungen zu vermeiden.
Die DEG hatte auf ihrer Internetseite mitgeteilt, die Versorgung mit Strom und Erdgas in Deutschland zum 21./22.Dezember einzustellen. „Im Falle einer solchen Ankündigung hat der Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht und kann seinen Vertrag fristlos kündigen“, sagt Angelika Thalmann von der Verbraucherzentrale. Betroffenen Kunden rät sie, einen Musterbrief der Verbraucherzentrale zur Regelung der Kündigung zu nutzen, der in der Verbraucherzentrale an der Schlossbleiche erhältlich sei. Ein Download des Musterbriefes sei nicht möglich. Es geht darin um Einzugsermächtigungen, Daueraufträge und den Zählerstand, den es festzuhalten gelte. „Am wichtigsten ist aber, dass alle Haushalte ohne Unterbrechung mit Strom versorgt worden sind“, sagt Angelika Thalmann.
Es trifft eine Reihe
prominenter Kunden
In Wuppertal sind neben den Privatkunden mehr als 100 Gewerbekunden betroffen, die nicht auf die Grundversorgung der Stadtwerke bauen können. Sie müssen sich einen neuen Stromanbieter suchen. Der Ausfall der Deutsche Energie GmbH hatte für bundesweite Schlagzeilen gesorgt, denn das Unternehmen belieferte unter anderem den Bundestag mit Gas. Ein weiterer prominenter Kunde war die Hamburger Elbphilharmonie. Besonders heftig erwischte es die Stadt Erfurt, die aus Kostengründen den eigenen Stadtwerken den Rücken kehrte und zur Deutsche Energie GmbH wechselte. Jetzt übernahmen die Erfurter Stadtwerke die Grundversorgung - zu erheblich höheren Kosten, wie der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet. ab