Gebühren Stadt dreht leicht an der Gebührenschraube
Wuppertal · Die Stadt hat die Gebührenerhöhungen für das Jahr 2022 bekannt gegeben.
Die Wuppertaler müssen sich für das kommende Jahr 2022 auf höhere Gebührensätze für Abwasser, Trinkwasser, Abfall und Straßenreinigung einstellen. Berechnet für eine vierköpfige Musterfamilie beträgt die Steigerung im Vergleich zu den Gebührensätzen im laufenden Jahr 0,85 Prozent. Statt 1687,33 Euro in diesem Jahr würden nach einer Berechnung der Stadtverwaltung für die Familie Mustermann 1701,69 Euro für Abwasser, Trinkwasser, Abfall und Straßenreinigung fällig. Die Steigerung liegt in diesem Rechenbeispiel bei 14,36 Euro für die Musterfamilie.
Die Gebührensteigerung durch die Stadt fällt in diesem Jahr relativ maßvoll aus, nachdem die Gebührenerhöhung von 2020 auf 2021 mit 22,68 Euro deutlicher war. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, dreht sich die Gebührenschraube allerdings bereits seit Jahren nur in eine Richtung.
Für die Abwassergebühren müssen die Wuppertaler traditionell besonders tief in die Tasche greifen, was zum Teil auch in der Topografie der Stadt mit ihren Tälern und Höhen begründet liegt. Im Segment Abwasser bleiben die Gebühren aber relativ stabil. Beim Schmutzwasser pro Kubikmeter sinkt der Wert von 2,96 um einen Cent auf 2,95 Euro, während er beim Regenwasser von 1,95 auf 1,98 Euro leicht steigt. Das Trinkwasser wird teurer: Hier wird Familie Mustermann bei gleichem Verbrauch im kommenden Jahr rund drei Euro drauflegen müssen. Bei einem Wasserverbrauch von 200 Kubikmeter (Frisch- und Schmutzwasser) und einer Grundstücksfläche von 130 Quadratmeter wären es 511,90 Euro (2022) im Vergleich zu 508,92 Euro (2021).
Steigerungen sind von der Stadt auch bei den Abfallgebühren angekündigt worden. Die 120-Liter-Tonne kostet bei einer 14-täglichen Leerung 69,51 Euro (20221: 67,95). Familie Mustermann zahlt demnach ab Januar an Abfallgebühren 278,04 Euro statt bisher 270,36 Euro. Bei der 120-Liter-Restmülltonne liegt die Jahresgebühr in Wuppertal aufgrund der Konditionen der Müllverbrennungsanlage im Ekocity-Verbund aber günstiger als in vielen anderen Städten in Nordrhein-Westfalen.
Bei der Straßenreinigung wird es vor allem in der Reinigungsklasse Z 1 ohne Winterwartung teurer für die Anlieger. Hier beträgt die Steigerung je Meter Grundstücksbreite 2,36 Euro – von 83,49 auf 85,85 Euro. Bei der Klasse A 1 beträgt die Steigerung 1,19 Euro. Die Reinigungsklassen ab A 2 bleiben so gut wie unverändert. Wenn das Grundstück durch eine Straße erschlossen ist, die überwiegend dem innerörtlichen oder überörtlichen Verkehr dient, liegt die Abweichung für dieselbe Reinigungsklasse bei 2,01 Euro je Meter Grundstücksbreite in der Klasse Z1 V. Die Klasse A 1 V zahlt 1,01 Euro mehr. Für die Mustermänner werden im kommenden Jahr 64,35 statt bisher 62,55 Euro für die Straßenreinigung fällig.
„Wir konnten in den vergangenen Jahren die Kosten stabil oder nur mit moderaten Erhöhungen halten“, sagt Kämmerer Johannes Slawig. Bei den Gebühren würden sich langfristig Kostenerhöhungen – zum Beispiel durch gestiegene Energiekosten – nicht vermeiden lassen. ab