„Ernst-Andreas Ziegler will Verschiedenheit versöhnen“
Der Gründer der Junior Uni ist gestern vom Stadtverband der Bürger- und Bezirksvereine mit der Goldenen Schwebebahn ausgezeichnet worden.
Wuppertal. Diese Auszeichnung fehlte Ernst-Andreas Ziegler noch. Und vielleicht gehört sie zu jenen Ehrungen, die ihm am wichtigsten sind. Denn sie kommt von Wuppertalern für Wuppertaler, die sich mit Leib und Seele für Wuppertal einsetzen. Dafür hat der Stadtverband der Bezirks- und Bürgervereine Ziegler ausgesucht. Deshalb trägt er nun die Goldene Schwebebahn am Revers. Er ist erst der der Zehnte, dem diese Würde zuteil wird.
„Das ist ein schöner Tag“, sagte Ziegler, nachdem ihm sein Laudator Peter Vaupel die Nadel angesteckt hatte. „Ich habe das Lob gern gehört, muss aber einiges zurechtrücken“, sagte er. Der weitaus größere Teil des Lobes gebühre vielen. „Allein hätte ich nichts bewirkt.“
Aber angeschoben hat Ziegler vieles. Auf seine Initiative geht der Lange Tisch zurück, die Städtepartnerschaften mit Beer Sheva, Liegnitz, Kosice und Schwerin tragen Zieglers Handschrift, das Aufbegehren der finanziell zu schlecht ausgestatteten Kommunen gegen den Bund war und ist Zieglers Projekt.
All das erwähnte der ehemalige Sparkassenchef Peter Vaupel in seiner Rede auf den Geehrten. Und mehr noch. Vaupel bezeichnete Ziegler als „Mann mit einem großen Herzen“, als jemanden, „der die Verschiedenheit versöhnen“ will. Genau das steckt hinter den Städtepartnerschaften, die Ziegler anschob, das ist die Idee hinter der Junior Uni.
Denn sie ist als hürdenfreies Bildungsangebot an alle Wuppertaler gedacht, egal, woher sie kommen, egal, wie viel Geld sie haben, egal, wer ihre Eltern sind. Die Junior Uni soll nicht zuletzt Selbstwertgefühl schaffen durch Freude am erfolgreichen Lernen.
Launig und augenzwinkernd skizzierte Wolfgang Baumann die nächste Zukunft des Stadtverbandes der Bürger- und Bezirksvereine. „Ich bin nicht der Joseph Blatter der Bürgervereine“, sagte er und kündigte mittelfristig seinen Rückzug vom Vorsitz an. Sein Nachfolger ist längst gefunden. Peter Vaupel übernimmt diese Aufgabe in zwei Jahren. Für Wuppertal wünschte Baumann sich, dass Wuppertal seinen Ruf und sein Image verbessern möge. Einen, der daran seit mehr als 40 Jahren mit Herzblut arbeitet, hat der Stadtverband am Sonntag geehrt.