Fahrverbot für Lkw: Frust bei denjenigen, die sich dran halten

Die Rede ist von chaotischen Verhältnissen und vielen noch nicht zugestellten Waren.

Wuppertal. Glätte, Schneemassen, stecken gebliebene Fahrzeuge — und dann auch noch das Fahrverbot für alle Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen. Thomas Wängler von der IHK nennt die Lage der bergischen Speditionen nach einer kurzen Umfrage „extrem chaotisch.“

Es seien riesige Mengen an Waren noch nicht zugestellt — unter anderem, weil die Wagen irgendwo stehen, wo sie zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr sein sollten, heißt es. Allein das Fahrverbot kann da zudem schnell 10.000 Euro an Kosten verursachen.

Wängler berichtet zudem über Frust bei denjenigen Fahrern, die sich an das Fahrverbot halten — und dann doch die Berichte von Fahrern hören, die trotzdem unterwegs sind. Das passt zu den Beobachtungen von Martin Lietz von der Wirtschaftsförderung. Er weiß von einigen Fahrern, die vom Fahrverbot einfach nichts mitbekommen haben wollen. Motto: Es ist ja kein Vergehen, nicht Radio gehört zu haben. Tatsächlich hätten sich aber viele Fahrer mit dringender Fracht oder „nur“ drei Stunden vor Erreichen des Ziels nicht von ihrer Tour abbringen lassen wollen. Lietz macht zudem klar, dass die Frachtraten so kurz vor Weihnachten in vielen Branchen schon deutlich verringert seien, weil zum Beispiel etliche Betriebe nicht immer unter voller Last fahren.

Allerdings, so eine andere Stimme, haben Kunden unter Hochdruck nur wenig Verständnis dafür, wenn Waren fehlen. Da wird dann auch schon einmal mit Konventionalstrafen gedroht.

So weit geht es aber zum Beispiel bei WKW noch lange nicht. Sprecherin Monika Kocks berichtet, dass bislang sämtliche Aluminium-Lieferungen auch angekommen seien. Von einem Liefer- oder Produktions-Engpass könne dementsprechend keine Rede sein.

Das gilt zwar grundsätzlich auch für das Cronenberger Unternehmen Knipex. Doch auf einzelne Zustellungen wartet das Unternehmen bereits seit dem 10. Dezember. Nicht jedes Frachtunternehmen ist da offenbar gleich gut mit Winter-Ausrüstung ausgestattet und schafft es bis nach Cronenberg. Grundsätzlich gebe es aber bislang eher Verzögerungen als echte Ausfälle. Und für den Winterdienst hat Knipex schon vor langem einen Vertrag mit einem Dienstleister abgeschlossen.