Schulprojekt: Wuppertaler zieht’s nach Indien und China

Das Gymnasium Bayreuther Straße holt Asien in den Fokus und bietet Projekte in den Boom-Regionen an.

Elberfeld. Für Detlef Appenzeller, Leiter des Gymnasiums Bayreuther Straße, steht die Sache fest: „An Indien und China kommt niemand mehr vorbei.“ Ein Gedanke, der sich nun auch im Schulleben spiegelt. Denn „wir wollen die Schüler so vorbereiten, dass sie einen Vorteil haben“, erklärt Appenzeller — und berichtet von zwei weiteren Engagements, die einige andere Verbindungen mit dem Ausland ergänzen.

Da geht es einerseits um ein naturwissenschaftliches Projekt mit einer an einem Nebenfluss des Ganges gelegenen Stadt. Biotechnische Untersuchungen und Kenntnisse über die Wasserwirtschaft stehen im Vordergrund. Gut 20 Schüler der Jahrgangsstufen neun bis zwölf besuchen dabei Indien. Mit im Boot sind einmal mehr Partner aus der bergischen Wirtschaft. Außerdem handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit zwei Gymnasien aus Remscheid und Solingen. Der Pädagogische Auslandsdienst fördert das Projekt, das Goethe-Institut hilft bei der Organisation. Voraussetzung für interessierte Schüler: ein ordentliches Englisch und naturwissenschaftliches Interesse.

Um weit Exotischeres als ordentliches Englisch, nämlich das Beherrschen von Chinesisch, geht es beim China-Projekt. Projektpartner ist das Sprachlehrinstitut an der Bergischen Universität mit Agnes Bryan. Und sie drückt einen Erfolg dieses Projekt so aus: „Man könnte die Schüler danach in einem chinesischen Dorf aussetzen — und sie kämen zurecht.“

Eigentlich gilt es aber, den Schülern sprachliche und kulturelle Fertigkeiten beizubringen. Dazu gehört auch die Kenntnis darüber, wie sich Besucher in China zu benehmen haben, ohne zu tief in eines der zahlreichen Fettnäpfchen zu treten.

Rund ein Dutzend Schüler ab der neunten Klasse kann im Rahmen des Projekts die Summer School in Wuhan besuchen und die Sprache trainieren. Wie so häufig bei den Engagements an der Bayreuther Straße werden auch Wuppertaler Unternehmen mit Niederlassungen in China beteiligt sein. So werden Betriebspraktika in China möglich. Für den Spracherwerb gibt es zudem einen Vermerk auf dem Zeugnis.

Und Appenzeller möchte dieses China-Projekt gern so öffnen, dass auch Schüler anderer Schulen beteiligt werden. Sein Plan: Wuppertal könnte so zur Drehscheibe des Austauschs mit Asien werden.