Feste, Märkte: Ideen für den Berliner Platz

Weg vom schlechten Image: Das Quartierbüro Soziale Stadt sammelt Anregungen für die geplante Umfeldgestaltung des Areals.

Oberbarmen. Sicherheit und Sauberkeit. Das sind zwei Themen, die ganz oben auf der Dringlichkeitsliste von Anwohnern, Nachbarn und Geschäftsleuten des Berliner Platzes stehen, wenn es um die Verbesserung der Situation rund um den Berliner Platz geht. Sie konnten im großen Saal der Färberei am Peter-Hansen-Platz Ideen und Anregungen zur Gestaltung des Bereichs geben — und machten davon rege Gebrauch.

Zwar dürfte die Idealvorstellung von einem gepflegten Areal mit Wohlfühlatmosphäre und gehobener Gastronomie in absehbarer Zeit kaum Wirklichkeit werden. Doch die Oberbarmer und Wichlinghauser haben durchaus konkrete Verbesserungsvorschläge, die zurzeit vom Quartierbüro 422 zusammengetragen werden. Das ist zuständig für die Planungen im Rahmen des Förderprojekts Soziale Stadt und sammelt Stimmen.

Wie die von Anwohnerin Ursula Schmitz, die sich in ihrem Stadtteil wohlfühlen möchte und sich wünscht, „dass Miteinander erhalten und bewahrt bleibt. Hier geht es um Zusammenleben.“

Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Bestandteil für die künftige Entwicklung des Bereichs Wichlinghausen/Oberbarmen, und so waren bereits im Vorfeld Anwohner und Passanten per Kurzbefragung um ihre Meinung zum Berliner Platz, zum Bahnhofsvorplatz, zum Rittershauser Platz und zum Schöneberger Ufer gebebeten zu worden: „Was gefällt Ihnen? Was gefällt Ihnen nicht? Was würden Sie sich für den Platz und das Umfeld wünschen? Rund 240 Rückläufe melden die Organisatoren aktuell, die Befragung geht weiter. Passend dazu gestaltete sich der Abend in der Färberei wie ein Markt der Möglichkeiten mit verschiedenen Ständen zu den einzelnen Bereichen. Benjamin Simon von der Stadtverwaltung trug an seiner Stellwand Anregungen für den Berliner Platz zusammen, drei weitere Stände gab es für Ideen und Wünsche zum Bahnhofsvorplatz, zum Rittershauer Platz und zum Schöneberger Ufer.

So wünschen sich Anwohner beispielsweise für den Bahnhofsvorplatz hochwertigere Gastronomie statt des Schnellrestaurants und eine besserer Ausstattung mit Toiletten. Die Laufwege müssten entzerrt, der Platz besser strukturiert werden. Die WSW-Informationen müssten verbessert, die Haltestellen nummeriert werden. Es wird eine Touristen-Information angeregt, die Oberbarmer finden zudem, dass die Trasse besser ausgeschildert werden müsste — und es fehle ein Stadtplan.

Den Rittershauser Platz nehmen die befragten Stadtteilbewohner kaum als zusätzlichen Parkraum wahr, sondern vielmehr als unattraktive, verschmutzte Brache mit Hinterhofcharakter — und als Angstraum. Eine Idee wäre, dort ein Parkhaus zu errichten, mit Fernbushaltestelle im unteren Bereich, darüber Pkw-Stellflächen und Einzelhandelsflächen im oberen Geschoss — idealerweise könnte ein Drogeriemarkt gewonnen werden, der Oberbarmern in dem Bereich offenbar fehlt. Zudem müsse bessere Beleuchtung her, und es fehlten Hinweise auf den Rittershauser Platz. „Vielleicht bebaut man ihn einfach mit einer Kita“, so eine weitere Anregung.

Für das Schöneberger Ufer hoffen Anwohner auf Verbesserungen, wenn Vereine wie „Neue Ufer“ gewonnen werden könnten. Im gegenwärtigen Zustand empfinden viele den Bereich als dunklen, schmutzigen Angstraum.

Besonders viel los war am Stand mit Anregungen für den Berliner Platz: Drogenhandel auf offener Szene, Verschmutzung, Alkoholkonsum und fehlende soziale Kontrolle hätten zum nachhaltig schlechten Image geführt, so die Kritik. Eine bessere Ausstattung, Beleuchtung, funktionierende Toilettenanlagen, Radabstellplätze und Sitzgelegenheiten könnten nach Ansicht der Befragten ein Anfang sein. Wichtig seien zudem mehr Sauberkeit, mehr Polizeipräsenz, mehr Grün sowie mehr Veranstaltungen wie Wochenmarkt, Kinderfeste und Konzerte. Auch müssten Rückzugsmöglichkeiten für die Menschen geschaffen werden, die sich derzeit bevorzugt am Platz und am Kiosk aufhalten.

„Wir freuen uns, dass sich die Oberbarmer so rege beteiligen“, sagt Andreas Röhrig vom Quartierbüro, das weiterhin Ideen entgegennimmt. Im März steht die nächste große Veranstaltung mit Bürgern an.

Wer sich beteiligen möchte: Kontakt gibt es beim Quartierbüro Soziale Stadt, Tütersburg 4, Telefon 97649941.

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