Fettabsaugung auf Kosten der Kasse - Arzt vor Gericht
Ab dem 29. September muss sich der 49-Jährige wegen Betrugs vor dem Wuppertaler Landgericht verantworten.
Wuppertal. Um Geld von Krankenkassen zu kassieren, soll ein Mülheimer Narkosearzt mehr als 100 Schönheitsoperationen als notwendige chirurgische Eingriffe getarnt haben. Ab dem 29. September muss sich der 49-Jährige wegen Betrugs vor dem Wuppertaler Landgericht verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, zwischen 2002 und 2007 gemeinsam mit dem inzwischen verurteilten Leiter einer Mülheimer Privatklinik den Patientinnen Brüste vergrößert und Fett abgesaugt zu haben.
Die Operationen habe er dann als angeblich notwendige Eingriffe abgerechnet.Eine Fettabsaugung, nach der die Patientin noch zwei Tage in der Privatklinik bleiben musste, wurde so als zwölftägiger Klinikaufenthalt aufgrund einer schweren Krankheit deklariert. Die private Krankenkasse erstattete dem Narkosearzt daraufhin knapp 900 Euro. Kosten für kosmetischen Schönheitsoperationen tragen Krankenkassen in der Regel nicht.
Der Mülheimer Klinikleiter war bereits im vergangenen Jahr vom Duisburger Landgericht zu knapp dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dem Narkosearzt droht wegen Betrugs in besonders schwerem Fall eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Das Gericht hat nach Angaben vom Montag zehn Prozesstermine angesetzt. Mit einem Urteil ist nicht vor Mitte November zu rechnen.