First Lady Eva Luise Köhler besucht St. Anna

Eva Luise Köhler bedankte sich. Die Schüler hatten für das Müttergenesungswerk gesammelt.

Wuppertal. Schulleiter Rudolf Hösen hatte alles durchdacht. Das Programm für den Festakt in der Schule festgelegt und mit der Polizei gesprochen. Damit aber hat Hösen nicht gerechnet: Über eine halbe Stunde früher als geplant traf heute Eva Luise Köhler, erste Frau im Staat und Schirmherrin des Müttergenesungswerks, am St. Anna Gymnasium ein.

Genügend Zeit, um im Raum des Schulleiters einen Plausch zu halten. "Eine beeindruckende Frau", sagt der anschließend. "Natürlich und freundlich." Hösen wirkt entspannt als er das sagt. Dabei sei er in den vergangenen Tagen sehr nervös gewesen. "So einen hohen Gast habe ich noch nie an der Schule begrüßt."

Den Schülern geht es ähnlich. Sie sind es, die ausgezeichnet werden. Keine andere Schule im Land hat in diesem Jahr so viele Spendengelder für das Müttergenesungswerk sammeln können, wie die Fünft- bis Achtklässler des Erzbischöflichen Gymnasiums. Mehr als 8000 Euro konnten sie der Stiftung übergeben. Von Köhler bekamen die Schüler dafür eine Urkunde und Zeit für ein Gespräch.

Bereits eine Viertelstunde vor Veranstaltungsbeginn rutschen Anna-Lisa und Chiara, 14 und 12 Jahre alt, unruhig auf ihren Plätzen hin und her. Gemeinsam mit zwei weiteren Schülern sollen sie später auf der Bühne die Fragen von Eva Luise Köhler beantworten. Die Fragen hat ihnen das Müttergenesungswerk vorab zukommen lassen. Sie haben mit ihrem Lehrer besprochen, wie sie antworten wollen. "Aufgeregt bin ich trotzdem", sagt Chiara.

Als Köhler unter denm Applaus der Schüler die Treppenstufen des Forums hinabsteigt, applaudieren auch Anna-Lisa und Chiara. Dann ist es plötzlich still im Raum. Das Orchester spielt, Schulleiter, Oberbürgermeister und die Vertreter des Müttergenesungswerks sprechen ihre Grußworte. Ist das nicht langweilig? Eine Schülerin schüttelt den Kopf: "Gar nicht."

Köhler tritt auf die Bühne. Der Applaus der Schüler freut sie sichtlich: "Mein Eindruck ist, dass ihr alle an einem Strang zieht", sagt sie. Und: "Ich bin hierhergekommen, um mich bei euch zu bedanken." In der anschließenden Fragerunde lässt Köhler den Schülern das Wort, fragt sie einiges. Sie will wissen, ob es schwierig gewesen, sei, Spenden zu sammeln und was die Schüler dabei erlebt hätten. Chiara und Anna-Lisa machen ihre Sache gut und sind sich einig: "Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei."