Cronenberg Ein Konzert aus dem Anhänger

Cronenberg · Cronenberger Entertainer Florian Danowski spielte am Wochenende vier Mini-Konzerte aus dem Anhänger. Seien Frau machte es möglich - mit einem Geschenk.

Florian Danowski spielt für die Zuschauer auf dem Anhänger.

Foto: Fries, Stefan (fri)

„Großartig. Es gibt kein anderes Wort dafür. Es ist schön, wieder Musik zu machen“, freut sich der Cronenberger Entertainer Florian Danowski. Auf einem Anhänger ist seine Bühne eingerichtet. „Regenbogenfarben“ von Kerstin Ott, oder Udo Lindenbergs „Ich mach mein Ding“ gibt er zum Besten, ausgestattet mit Mikrofon, Sound- und Beleuchtungsanlage. Mehr braucht es nicht. Ein eigener Generator sorgt für den nötigen Strom. „Meine Frau hat ihn mir letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt, weil sie gesagt hat, du musst wieder raus. Das hat das alles erst möglich gemacht“, sagt er und hebt hervor: „Ich bin glücklich, dass sie es immer unterstützt und auch dabei ist.“

Es ist für ihn das vierte Mini-Konzert am Tag und damit Halbzeit, als er in der Hofschaft in der Herichhauser Straße die Nummer-eins-Hits der letzten 50 Jahre Musikgeschichte anstimmt. „Ich bin da total bunt unterwegs. Von alten Schlagern bis hin zu Rock ’n’ Roll, auch moderne Sachen sind dabei“, gibt Danowski Einblick in seine Auswahl.

Vor den Haustüren und Balkonen der Cronenberger singen – dieser Plan war schnell gefasst und ebenso schnell verlief die Umsetzung. „Das war eine Juxidee von meinem Mann“, erzählt seine Ehefrau. Um die drei, vier Wochen wurden die Mini-Konzerte geplant. „Das ging alles zack, zack“, macht sie auf die straffe zeitliche Koordinierung aufmerksam. Für ein kostenfreies privates Mini-Konzert auf dem Anhänger konnten sich die Cronenberger vorab bewerben. Voraussetzung war eine bestimmte Freifläche, um Bus und Bühne in Position zu bringen. Die Initiative in der Hofschaft ergriffen Katja und Markus Hausmann, der die Amboss-Apotheke leitet. „Ich habe es gelesen und den Nachbarn Bescheid gesagt und ihm direkt geschrieben. Und es hat super geklappt, dass wir das Glück hatten, ausgewählt zu werden“, freut sich Hausmann. „Es ist eine super schöne Idee“, bemerkt eine weitere Zuschauerin, während sie mit ihrem Baby im Arm dem Gesang lauschte.

Das Losverfahren entschied. Wünsche, ob das Konzert lieber Samstag oder Sonntag stattfinden soll, wurden berücksichtigt. „Danach haben wir die Route gelegt“, sagt Danowskis Ehefrau. Die glücklichen „Gewinner“ informierte das Paar einen Tag vorab. „Und damit sich keine Menschen ansammeln, rufen wir alle 20 Minuten vorher an, dass wir kommen, damit es in dieser kleinen Kulisse bleibt“, erklärt sie im Hinblick auf die Coronaschutzverordnung.

Es ist ein wenig Normalität, für die die Mini-Konzerte in den Hofgemeinschaften sorgen. Es gibt Tanzeinlagen und Rufe nach Zugabe. Auch Danowski und seine Ehefrau genießen die Atmosphäre. „Heute Abend gurgle ich Salbeitee“, verrät der Musiker nach dem Mini-Konzert, wie er seine Stimmbänder auf die nächste Live-Session vorbereitet und macht Hoffnung auf mehr: „Jeder kann mich anschreiben und mich für ein privates Konzert buchen.“