Soziales Flüchtlingshilfe Wuppertal-West finanziert über Spenden 23 Tablets

Wuppertal · So wird bedürftigen Kindern eine bessere Teilhabe am Unterricht ermöglicht.

Die Kinder freuten sich über die Tablets.

Foto: Flüchtlingshilfe

Der Einsatz von digitalen Medien in den Schulen ist durch die Corona-Pandemie noch wichtiger geworden. Ohne entsprechende Endgeräte kommen Schüler und Lehrer heute kaum noch aus. Doch auf einen eigenen Computer können längst nicht alle Kinder und Jugendliche zurückgreifen. Gerade für sozial schwache Familien ist eine solche Anschaffung oft zu teuer. Allein mit dem Handy sind die Anforderungen des modernen Unterrichts aber schwer zu erfüllen. Diese Lücke möchte die Flüchtlingshilfe Wuppertal-West schließen und hat eine Spendenaktion mit 23 Tablet-Computern organisiert.

Diese sollen bedürftigen Kindern in Vohwinkeler Grundschulen zugutekommen. Die ersten Übergaben sind schon erfolgt und haben für strahlende Kinderaugen gesorgt. Weitere Geräte sollen folgen. Bisher konnte die Flüchtlingshilfe für die Aktion rund 5000 Euro an Spenden sammeln.

Geräte motivieren die Kinder und geben ihnen Selbstbewusstsein

„Wir haben sehr positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Wolfgang Kaiser, Sprecher der Initiative. Die Kinder seien durch die Tablets deutlich motivierter und hätten auch an Selbstbewusstsein gewonnen. „Wir haben das Gefühl, hier einen Volltreffer gelandet zu haben“, so Kaiser.

Die Geräte seien ein wichtiges Instrument der Teilhabe am Unterricht. „Das ist heute ein unverzichtbares Bildungsmedium“, betont der Sprecher. Diese Einschätzung bestätigt Schulsozialarbeiter Mark Poschitzki, der an den Grundschulen am Nocken und Nathrather Straße tätig ist. Die technische Ausstattung in den Familien sei teilweise sehr dürftig. „Es gab im Distanzunterricht Fälle, bei denen sich mehrere Geschwister ein Handy teilen mussten“, berichtet Poschitzki. Die Tablets bedeuteten hier eine große Erleichterung.

Die Finanzierung der Aktion war durch viele kleinere Beträge von Bürgerinnen und Bürgern sowie zwei Großspenden der Stiftung Zukunft Evangelisch Vohwinkel und der Ladenkirche Osterholz möglich. „Bei uns haben schon weitere Grundschulen Bedarf angemeldet, aber dafür müssen wir erst weitere Spenden generieren“, sagt Wolfgang Kaiser.

Derweil ist die Flüchtlingshilfe noch in weiteren Bereichen aktiv. Die Fahrrad-AG der Initiative bringt alte Räder wieder in Schuss und gibt sie an Bedürftige weiter. Die Helfer konnten sich in den letzten Wochen über 50 Radspenden freuen. Die Zeit des Lockdowns haben sie in Einzelarbeit dafür genutzt, die gebrauchten Fahrräder herzurichten und verkehrssicher zu machen. Dafür werkelten sie in der kleinen Werkstatt im Innenhof des Übergangsheims an der Edith-Stein Straße. Die Räder sollen in der sonnigen Jahreszeit die Mobilität von Menschen mit geringem Einkommen fördern und ihnen in eine coronakonforme Freizeitbeschäftigung ermöglichen. Wichtige Standbeine der Initiative sind auch die Kinderbetreuung und die Familienhilfe. Coronabedingt gibt es dabei allerdings noch einige Einschränkungen.

20 aktive Helfer
und 150 Unterstützer

Grundsätzlich sind geflüchtete Menschen in Wuppertal weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Immerhin hat die Kommune seit 2015 rund 13 500 Asylbewerber aufgenommen und damit fast dreimal so viel wie beim letzten Höchststand während des Balkankriegs in den 90er Jahren. Die Zeiten, als Turnhallen und Übergangsheime durch die Belegung mit Asylsuchenden aus allen Nähten platzen, sind zwar längst vorbei. Ein Großteil von ihnen konnte in privaten Wohnraum vermittelt werden. Doch im Alltag gibt es immer wieder Probleme, die gelöst werden müssen, wie die Flüchtlingshilfe Wuppertal-West betont.

Sie gehörte 2015 zu den ersten Gruppen, die sich für die Unterstützung von Asylbewerbern engagierte. Im letzten Jahr wurde der Vohwinkeler Verein aus organisatorischen Gründen in eine Initiative umgewandelt. Zu ihr gehören derzeit über 20 aktive Helfer und weitere 150 ehrenamtliche Unterstützer.

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