Fünf Fragen an... Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrates der Ex-Muslime
Der Zentralrat der Ex-Muslime hat für diesen Freitag, 14 Uhr, auf dem Von-der-Heydt-Platz in Elberfeld zu einer Demonstration aufgerufen. Auf der Kundgebung spricht die Vorsitzende des Zentralrates, Mina Ahadi.
Frau Ahadi, gegen was demonstrieren Sie?
Ahadi: Wir wenden uns gegen die Scharia-Polizei. Und wir kritisieren die fortlaufende, unkritische Duldungspolitik des Staates und der Parteien gegenüber islamischen Institutionen.
Was haben die denn mit der Scharia-Polizei zu tun?
Ahadi: Auf den ersten Blick nichts. Aber viele islamische Organisationen auch in Deutschland wollen islamische Traditionen durchsetzen. Sie bereiten den Boden für so etwas wie die Scharia-Polizei.
Das wäre das Gegenteil von Integration?
Ahadi: Welche Integration? Was wir hier in Deutschland haben, ist ein politischer Islam. Dessen Institutionen versuchen, Menschen aus islamischen Ländern zu isolieren. Leider machen viele Parteien in Deutschland das mit. Dabei leben wir im 21. Jahrhundert. Wer Politik machen will, sollte Parteien nutzen, nicht die Religion, der er angehört.
Woran stellen Sie das fest?
Ahadi: Nehmen Sie doch nur die Moscheen. Ich glaube nicht, dass dort Leute auf das Leben in einer freien, demokratischen Gesellschaft vorbereitet werden. Moscheen sind verschlossen.
Wann haben Sie sich von Islam abgewendet?
Ahadi: Ich bete nicht mehr, seit ich 15 Jahre alt bin. Seither kämpfe ich gegen die Steinigung von Frauen, gegen die Todesstrafe für Gegner des Islam. Mein Mann ist diesem Gesetz im Iran zum Opfer gefallen. Er wurde hingerichtet. Hier in Deutschland werde ich von Moslems bedroht, weil ich dem Islam den Rücken gekehrt habe. Meinen Kindern wird auf dem Schulhof vorgeworfen, dass sie keine Moslems sind. Ich will nicht, dass sie in der Schule irgendetwas mit Imamen zu tun haben.
Ist die Integrationspolitik aus Ihrer Sicht gescheitert?
Ahadi: Sie hat nie funktioniert.