Wuppertal Für Elterntaxis gibt es jetzt die ersten drei Hol- und Bringzonen

Schüler der Gesamtschule Kruppstraße weihten die Haltestellen ein.

Die sechsjährige Nele sprühte fleißig mit roter Farbe Fußabdrücke auf den Bürgersteig. Jens Leven begutachtete das Werk.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wuppertal. Nicht nur an der Grund- und Gesamtschule Kruppstraße ist es ein Thema. Immer mehr Kinder werden von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht und abgeholt. Schüler, Autos und Busse tummeln sich dann in großer Anzahl vor den Schultoren und nicht selten kommt es zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen. Das Konzept der Hol- und Bringzonen, entwickelt von der Stadt, den Schulen und dem Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (bueffee) soll nun Besserung bringen.

An der Boschstraße wurden in einem Pilotprojekt die ersten drei Haltestellen für Elterntaxis eingeweiht. Zusammen mit Oberbürgermeister Andreas Mucke präsentierten Kinder der Grundschule das neue Schild, das die drei Plätze ausweist. Mucke bewegt das Thema schon lange, werden doch inzwischen rund 40 Prozent der Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht. Er appellierte an die Eltern nur dann ihre Kinder zu bringen, wenn es unbedingt nötig ist. „Es tut den Kindern gut, wenn sie zu Fuß gehen, denn Bewegung macht schlau.“ Jens Leven von bueffee stellte drei Faktoren vor: „Es muss ein sicherer Schulweg von den Haltestellen aus vorhanden sein, der Autostandort der Hol- und Bringzonen muss sicher sein und wir wollen keine ‚Drive-In-Zonen‘ vor den Schulen.“ Daher liegt der Standort auch etwas von der Schule entfernt. So wird eine Entzerrung direkt vor dem Schulgebäude erreicht und die Kinder haben vor dem Unterricht noch etwas Bewegung.

Schulleiter Holger Schwaner hofft auf eine große Akzeptanz der Eltern und freut sich, dass die direkten Anwohner die Hol- und Bringzonen positiv sehen. Angela Limberg wohnt an der Kruppstraße. Sie begrüßt die Aktion, macht sich aber Gedanken um eine eventuelle Vermüllung der Straßen. „Es wäre schön, wenn zusätzliche Mülleimer angebracht würden, denn die Schüler gehen bald auch zur Sporthalle an der Nevigeser Straße.“

Währenddessen malen die anwesenden Schüler mit Schablonen eifrig Fußtritte auf den Bürgersteig in Richtung Schule. An der Bordsteinkante werden sie im kräftigen Rot aufgesprüht, denn hier heißt es: anhalten, gut schauen und erst dann weitergehen. Eine Mutter, deren Tochter fleißig bei der Arbeit ist, findet die Haltestellen gut. „Meine Tochter läuft zwar zu Fuß, aber ich begleite sie oft, da das Verkehrsaufkommen so groß ist.“