Für neue Einsatz-Fahrzeuge fehlt der Platz

Förderverein Feuerwehr Ronsdorf will den Neubau einer Fahrzeughalle mit Spenden finanzieren.

Foto: Andreas Fischer

Ronsdorf. Viele Veränderungen gab es in den letzten Wochen und Monaten bei dem freiwilligen Löschzug in Ronsdorf. Dieser Trend wird sich in den nächsten zwei Jahren auch noch fortsetzen: Das zusammen mit der Universität gestartete Projekt von Erkunderfahrzeugen ist aus Sicht der Brandschützer ein voller Erfolg und wird jetzt mit neuem Fahrzeug fortgeführt. Noch in diesem Monat wird eine Drehleiter an der Remscheider Straße stationiert.

Das zieht aber andere Probleme nach sich. Seit mehr als dreißig Jahren ist Platzmangel in der zweiten Wagenhalle an der Talsperrenstraße bekannt. Geändert hat sich seitdem aber nichts am Gebäude, mit dem neuen Einsatzfahrzeug hat sich die Situation noch einmal verschärft. Jetzt soll ein Neubau her. Er wird eine veraltete Einrichtung an gleicher Stelle ersetzen.

Errichten wird ihn aber nicht die Stadt, Bauherr ist der Förderverein zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr in Ronsdorf. Die Wagenhalle soll allein durch Spendengelder und das Eigenkapital des Vereins finanziert werden. Klaus Bartsch, Vorsitzender des Fördervereins, steckt ein ehrgeiziges Ziel: „Wir sollen die 220 000 Euro bis zum Ende des Jahres gesammelt haben“, sagt er. Vielfältige Gründe gibt es für die Neuerrichtung: Die Drehleiter nehme zu viel Platz weg und ein weiteres Fahrzeug müsse in der Halle an der Talsperrenstraße untergebracht werden, erklärt Gruppenführer Matthias Dietrich. Das funktioniert dort aber nicht. Es gebe jetzt schon Platzprobleme, jedes Ein- und Ausparken sei Millimeterarbeit und koste im Ernstfall wertvolle Minuten.

Ganz anders verhält es sich im Fall zweier Erkunderfahrzeuge, welche die Löschgruppe 2014 zusammen mit der Bergischen Universität getestet hat: „Sie bringen einen Zeitvorsprung von drei bis fünf Minuten“, sagt Dietrich. Das seien Ewigkeiten bei einem Notfall. Sie wurden von zwei Mitgliedern der Wehr eingesetzt und sind direkt von deren Arbeitsplatz an der Blutfinke ausgerückt, so ließe sich das schnellere Eintreffen der Helfer ermöglichen.

Außerdem hätte man durch die geringe Abmessungen der Renault Twizys auch Gehwege gut befahren können. Ein ähnliches Fazit zieht auch Albert Kißlinger, er hat das Projekt von Seiten der Bergischen Universität geleitet: „Fakt ist, dass sehr schnell zwei Mann vor Ort sind und erste Maßnahmen ergreifen können.“ Gleichwohl zeigt er sich ein wenig kritisch: „Mit den Autos konnte nicht das gemacht werden, was sie sollten.“ Das ursprüngliche Konzept sah vor, kleine Einsätze wie eine Türöffnung alleine abzuarbeiten. „Dafür waren die Twizys aber doch zu klein.“ Sie wurden nur zusätzlich zu den großen Löschautos alarmiert. Bereits im letzten April gingen die zwei Wagen außer Dienst, das hatte aber einen anderen Grund: „Die Lärmbelastung durch das Martinshorn war zu hoch.“ Kißlinger erklärt: „Die Twizys haben keine Fenster.“ Einen Abschlussbericht zu dem Projekt gibt es noch nicht.

Ein geländegängiges Auto hat die Wagen abgelöst. Darin findet mehr Ausrüstung Platz. Außerdem bestehe so die Möglichkeit, das Drehleiter-Personal schnell zur Wache zu bringen, sagt Dietrich. In den nächsten Jahren soll auch der Wagen für die Brandschutzerziehung erneuert werden, ebenfalls finanziert auf Spendenbasis.