Fußball-Safari endet vor Gericht
Zwei Wuppertaler hatten gemeinsam den Jeep für eine Tour zur Fußball-WM in Südafrika umgebaut. Dann gab es Streit um die Kosten.
Wuppertal. Dass Freundschaft beim Geld aufhört, ist eine Binsenweisheit, die sich immer wieder bestätigt. Auch am Dienstag am Wuppertaler Landgericht. Dabei begann die Geschichte fast romantisch: Der Traum des jetzt vor dem Zivilgericht beklagten 43-Jährigen war es schon lange, seinen Lebensabend in Afrika zu verbringen. Als die Fußball-WM nach Südafrika vergeben wurde, stand sein Entschluss fest, mit dem Auto quer durch Afrika zum Großereignis zu fahren.
Die nötigen Umbauarbeiten an seinem Geländewagen nahm er mit einem 45-jährigen Bekannten in dessen Werkstatt in Angriff — damals verstand man sich noch gut.
Erst einen Tag vor der Abreise des Abenteurers änderte sich das schlagartig: Der 43-Jährige hatte die Rechnung seines „Freundes“ erhalten. Die fiel um einiges höher aus, als seiner Meinung nach vereinbart war. Da er sich weigerte die laut Rechnung ausstehenden 20.000 Euro zu zahlen, landeten die ehemaligen Freunde vor dem Zivilgericht.
Dort sagten zunächst Zeugen aus, die während der Arbeiten am Geländewagen in der Werkstatt waren und dementsprechend aus dem Umfeld des Werkstattinhabers kamen. Sie bestätigten, dass es keine Einigung auf eine bestimmte Gesamtsumme für die Arbeiten gegeben habe.
Der beklagte Abenteurer sieht das noch immer anders: Bereits die Arbeiten am Wagen seien teilweise mangelhaft durchgeführt worden. Zudem sei ein deutlicher Rabatt ausgehandelt worden, weil die Werkstatt durch die positive Werbung des Afrika-Trips profitieren würde.
Vor Gericht kam es dann am Dienstag zu einer Einigung, mit der beide Seiten nicht zufrieden waren: 15.000 der ausstehenden 20.000 Euro muss der Afrika-Tourist jetzt bezahlen. 3000 davon werden ihm erlassen, wenn er die Raten zu 1000 Euro monatlich pünktlich bezahlt.
Für den Beklagten ein Skandal: „Wenn das Schule macht, muss jeder, der sein Auto in die Werkstatt bringt, Zeugen mitnehmen.“ Insgesamt habe er bereits etwa 45.000 Euro an die Werkstatt bezahlt. Zusammen mit dem von ihm bezahlten Teil des Materials hätte man dafür einen komplett für die Safari ausgestatteten Neuwagen bekommen.