Diskussion Gänsehaut bei „Uptown Classics“

Wuppertal · Am Freitag gastierte das Sinfonieorchester Wuppertal dafür zum zweiten Mal im Vereinsheim des CVJM Langerfeld, am Tag darauf in der Immanuelskirche in Oberbarmen.

Die Reihe „Uptown Classics“ liefert am Wochenende Gänsehautgarantie mit barocken Liebhaberstücken.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Stilvoll in Schwarz gekleidet, die Instrumente sorgfältig vor ihnen platziert: Das Bühnenbild, das die insgesamt 23 beteiligten Musiker allein durch ihre Anwesenheit schafften, erzeugte Spannung. Nikolai Mintchev hatte die musikalische Leitung inne. Als die ersten Töne erklangen war der Auftakt der Reihe „Uptown Classics“ gesetzt.

Am Freitag gastierte das Sinfonieorchester Wuppertal dafür zum zweiten Mal im Vereinsheim des CVJM Langerfeld, am Tag darauf in der Immanuelskirche in Oberbarmen. Insgesamt vier Konzerte in jeweils zwei unterschiedlichen Spielstätten sind für das bereits im vierten Jahr stattfindende Konzept geplant. In die außenliegenden Stadtteile Wuppertals und die umliegenden Ortschaften zieht es die Musiker.

„Wir wollen neue Spielstätten erschließen und auch ein neues Publikum ansprechen – zum gegenseitigen Kennenlernen“, freute sich Esther Klose, Leiterin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester, darüber, dass es zum zweiten Mal im Vereinsheim geklappt hat. „Wir haben auch schon einmal im Busbetriebshof gespielt, spielen demnächst zum Beispiel im Coworking-Space codecs, in der Friedhofskirche oder auch in der Gebläsehalle des LWL-Industriemuseums“, erzählte sie. „Bei den Proben stellten wir teilweise fest, es hallt ein wenig. Doch sobald Leute den Raum füllen, nehmen sie diesen Hall“, sagte Klose und ergänzt: „Akustik muss nicht perfekt sein. Denn in erster Linie will das Sinfonieorchester Wuppertal zeigen, wie flexibel klassische Musik sein kann.“

Werke von Johann Gottlieb Graun, William Boyce, Antonio Vivaldi und Wolfgang Amadeus Mozart standen bei der ersten Veranstaltung in diesem Jahr auf dem Programm. Eine Stunde ohne Pause – corona-bedingt mit einem reduzierten Publikum. „Wir rechnen sonst immer mit 200 Gästen, das ist unser Ziel“, erklärte Esther Klose. Die Anzahl variiere, je nachdem wie bekannt zum Beispiel die Spielstätte ist. In diesem Fall wurde aber auch auf genügend Abstand geachtet – mit mindestens zwei freien Stühlen neben den Besuchergruppen. „Bestuhlt wurde auf 150 Sitzplätze“, erklärte die Leiterin für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Circa 110 Gäste waren anwesend.

Es war ein entspannter Rahmen für einen großen Auftritt. Erste und zweite Violinen, Bratschen, Celli, ein Kontrabass, Flöten, eine Pauke, Oboen, Fagotte und Cembalo spielten zum Teil gemeinsam, angekommen bei Antonio Vivaldis Werk sind die Solocellistinnen Hyeonwoo Park und Karin Nijssen-Neumeister im Vordergrund der Bühne zu sehen und zu hören – „mal dialogisierend, dann wieder begleitend oder auch sich gegenseitig umgarnend“, formulieren es die Wuppertaler Bühnen.

Die Reihe „Uptown Classics“ ins Leben gerufen hat die Generalmusikdirektorin Julia Jones. Sie kümmert sich um das musikalische Programm mit Inspiration von den Musikern, die auch eigene Ideen einbringen können. Noch drei Episoden stehen bevor mit jeweils zwei Terminen an unterschiedlichen Spielstätten – jede mit ihrem eigenen Charme.