Dabei präsentieren die Cellistin Anja Lechner und der Pianist Francois Couturier mit ihren „Impressions intimes“ Klänge jenseits üblicher Hörgewohnheiten. Verträumte Melodien, wildes Geschrubbel und expressive Töne verbinden sich mit dem Blick auf die letzten Sonnenstrahlen zwischen den mächtigen Baumwipfeln. In einem großen Bogen ohne Pause verbinden die Musiker die Stücke, die alle einen ähnlichen Duktus haben. Wo die komponierten Teile aufhören und die Improvisation beginnt, ist höchstens an den geschlossenen Augen von Anja Lechner erkennbar.

Da es kein Programmheft gibt, sagt die Cellistin zwischendurch die Stücke kurz an, ohne jedoch zusätzliche Informationen zu den Komponisten zu geben. Viele Stücke stammen von dem griechisch-armenischen Esoteriker und Komponist Georges I. Gurdjieff (1866-1949). „Wir gehen damit sehr frei um und improvisieren“, erklärt Anja Lechner.

Mit „Papillons de la nuit“ (Schmetterlinge der Nacht) und „Voyage“ (Reise) stellt Couturier auch eigene Kompositionen vor. Das Cello spielt ein fast unhörbares Flattern zu glockig-sphärischen Klavierklängen, dann folgt ein lebhaftes Klang-Gewusel. Anja Lechner holt aus ihrem Cello bei den langgezogenen Melodien einen unglaublich intensiven und warm klingenden Ton heraus. Werke des tunesischen Oud-Spielers Anouar Brahem, ein Musizier-Partner des Duos, runden den Abend ab.

Mit enthusiastischem Beifall erbittet sich das Publikum noch zwei Zugaben. Die Kombination von Cello und Klavier hat den Zuschauern gut gefallen. Als Andenken erhält das Duo statt Blumen einen Bildband über Tony Cragg und den Skulpturenpark.