Aktion Glocken als Zeichen gegen Ukraine-Krieg: Das sagen Kirchen in Wuppertal

Wuppertal · Ein Aufruf für Donnerstag, 3. März, kommt von der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Am Donnerstag, 3. März, sollen um 12 Uhr die Kirchenglocken läuten – sieben Minuten lang, eine Minute für jeden Tag des Krieges in der Ukraine. Der Aufruf stammt von der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister. Mit dem Glockenläuten erkläre man sich solidarisch, trauere um die Toten aller beteiligten Länder, bete für alle vom Krieg Betroffenen und für Frieden.

Von der katholischen Kirche in Wuppertal heißt es, dass die Glocken ohnehin jeden Mittag um 12 Uhr zum Gebet läuten. Es gibt eine Mitteilung von Stadtdechant Bruno Kurth zu der siebenminütigen Aktion. Katholische Kirchen im Stadtgebiet, die es kurzfristig schaffen, wollen mitmachen – die Uhren müssen anders eingestellt werden, normalerweise läuten die Glocken kürzer als sieben Minuten. In einigen Kirchen schaffen die Küster es nicht rechtzeitig, das normalerweise fünfminütige Läuten zu ändern. Unter anderem die Gemeinden St. Johann Baptist, St. Mariä Empfängnis und St. Laurentius wollen sich an der Aktion beteiligen.

Für die evangelische Kirche in Wuppertal sagt Pfarrer Werner Jacken: „Für die Evangelischen Kirchengemeinden im Rheinland gilt aufgrund von missbräuchlichen Erfahrungen während des Nationalsozialismus, dass laut Läuteordnung nur zu Andacht und Gebet die Glocken läuten dürfen.“ Ausnahmen gebe es zum Beispiel für das Silvestergeläut zum Jahreswechsel. „Die Gemeinden sind demnach frei, im Rahmen der Läuteordnung die Glocken zu läuten. Auch zu bestimmten Zeiten zum Gedenken an die Menschen in der Ukraine, wenn denn die Kirche zu Andacht und Gebet einlädt.“ Für Mittwochabend oder Donnerstagmittag gebe es keine abgestimmte Aktion der Landeskirchen – den Gemeinden stehe es aber natürlich frei, mitzumachen.

Am Mittwoch kursierte ein Kettenbrief in Sozialen Medien, der von einer europaweiten Aktion berichtete: „Heute“ Abend würden in Europa die Kirchenglocken läuten. Wann „heute“ ist, war nicht näher definiert, Kirchen wussten teilweise nicht Bescheid, vereinzelt wurde aber von Glockenläuten berichtet. Außerdem wurde in dem Kettenbrief dazu aufgerufen, das Licht auszuschalten, um zu zeigen, dass man lieber im Dunkeln sitze als russisches Öl und Gas zu kaufen.