Kostensteigerung von kalkulierten 2,3 auf knapp 3 Millionen Euro Nach Sanierung: Turnhalle Haselrain in Wuppertal-Nächstebreck wieder nutzbar

Wuppertal · Nach ihrer Sanierung ist die Turnhalle an der Grundschule Haselrain von Grund auf erneuert, mit veränderten Zuschnitten und komplett barrierefrei. Die Arbeiten an der Fassade werden sich noch ein paar Wochen hinziehen, aber Schule und Vereine können die Halle ab sofort wieder benutzen.

Die neue Turnhalle Haselrain hat einen beheizbaren Sportboden.

Foto: Frank Buetz

Die Halle verfügt nun über einen beheizbaren Sportboden, Prallwände, eine Akustikdecke mit neuer Beleuchtung sowie eine Verankerung für ein Badminton-Netz. Der barrierefreie Zugang erfolgt von der Straße Einern sowie vom Haupteingang des ebenfalls im Bau befindlichen neuen Grundschulgebäudes. Besucher müssen nun nicht mehr durch die Umkleideräume, sondern gelangen über einen Flur direkt in die Halle. Sanitär-, Heizungs-, Elektro-, Lüftungs- und Brandschutzinstallationen sind neu. Bis auf das 2005 erneuerte Hallendach wurde das gesamte Gebäude gedämmt.

Rote und graue Elemente im Inneren der Halle, zum Beispiel Türen und Fliesen, nehmen die Farbgebung der Plattenfassade auf. Diese orientiert sich mit ihren Rot-und Grautönen an der Backsteinfassade sowie den Fenster- und Türprofilen des künftigen Schulneubaus, der nebenan entsteht.

„Wir freuen uns sehr, Schule und Vereinen nun eine moderne Sportstätte zur Verfügung stellen zu können“, sagt Susanne Thiel, Produktmanagerin beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW), „wenn auch der Weg dahin ein sehr steiniger war.“ Denn als Anfang 2021 die Baustelle eingerichtet wurde, sah die Planung noch eine Freigabe der Halle für dasselbe Jahr vor.

Zunächst stellte sich bei Ausschachtungsarbeiten heraus, dass das Gebäude entgegen den vorhandenen Plänen über keine Drainage verfügte und die zum Teil unter der Halle verlaufenden Regenwasserleitungen erneuert werden mussten. Das Positive: Das Wasser läuft künftig in eine Regenrückhaltefläche, die die Kanalisation entlasten und den Pflanzen auf dem Gelände zugutekommen soll. Aber Zeit- und Kostenkalkulation mussten angepasst werden.

Dann sorgte die generelle Materialknappheit, etwa bei Holz, dafür, dass Firmen nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt mit ihren Arbeiten beginnen konnten. Angebote für den Metallbau lagen fast 100 Prozent über dem Preis, der anhand vergleichbarer Arbeiten in der Vergangenheit kalkuliert wurde. Auf andere Ausschreibungen gingen erst gar keine Angebote ein.

Und im Oktober, als viele Arbeiten bereits kurz vor dem Abschluss standen, schlugen Einbrecher zu, stahlen alle bereits installierten Kupferleitungen, Kabelrollen, Bitumenbahnen und verwüsteten die Baucontainer.

Die Gesamtkosten mit knapp unter drei Millionen Euro liegen über den zunächst veranschlagten etwa 2,3 Millionen Euro.

(Red)