Hotline gestartet Wuppertal bittet um Wohnungsangebote für Flüchtlinge aus der Ukraine

Update | Wuppertal · Wegen des Einmarschs Russlands in die Ukraine fliehen viele Menschen. Die Stadt Wuppertal will helfen - und bittet nun um Unterstützung.

Die Bundsregierung erwägt eine vorübergehende Unterschutzstellung für Vertriebene aus der Urkaine. 

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Update (25.02.): Stadt Wuppertal sucht Wohnungen und ehrenamtliche Helfer

Um Menschen helfen zu können, die wegen des Krieges aus der Ukraine fliehen müssen oder nicht in ihr Heimatland zurückkönnen, bittet die Stadt Wuppertal um Hilfe. Gesucht werden Wohnungsangebote und ehrenamtliche Unterstützung (zum Beispiel Übersetzer oder Menschen für die Betreuung), hieß es in einer Mitteilung am Freitag. Ab Montag, 28. Februar, gebe es für solche Angebote eine Hotline unter der Rufnummer 563-4450.

24.04.: Wuppertal bereitet sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor

Die Stadt Wuppertal bereitet sich seit der vergangenen Woche auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. „Wir halten grundsätzlich eine Reihe von Wohnungen vor, um dort kurzfristig Flüchtlinge aufnehmen zu können. Außerdem haben wir die Möglichkeit, in kürzester Zeit ein Lager als Notunterkunft aufzubauen. Seit letzter Woche haben wir die Bestände an Matratzen, Bettgestellen und Wäsche aufgestockt sowie der Ausrüstung, die man für die erste Versorgung geflüchteter Menschen braucht“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn.

Der Städte- und Gemeindebund hat Bund und Länder aufgefordert, sich rechtzeitig Flüchtlinge aus der Ukraine vorzubereiten. Die Kapazitäten in den Kommunen seien nicht unbegrenzt. Stefan Kühn hofft, dass Wuppertal auf die Erfahrungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen in den vergangenen Jahren aufbauen kann. „Wir sind in Abstimmung mit der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen, aber zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich noch gar nicht absehen, wie viele Menschen und wann aus den Kriegsgebieten in Wuppertal ankommen werden“, so Stefan Kühn. Laut einer Meldung der Tagesschau ist nach Schätzungen der USA mit bis zu fünf Millionen flüchtenden Menschen zu rechnen.

600 Asylbewerber waren für 2022 ohnehin schon eingeplant

Zumindest für einen Teil der Flüchtlinge aus der Urkaine könnten in Wuppertal lebende Verwandte ein möglicher Zufluchtsort sein. Laut der Statistik der Stadt Wuppertal (Stand 2021) leben 1226 Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft in Wuppertal. Mit Pässen der Russischen Förderation leben rund 1100 Personen in der Stadt. Außerdem sind 60 Personen als Staatsangehörige der Sowjetunion gemeldet. „Ich gehe davon aus, dass es sich bei dieser Gruppe um Menschen handelt, die es versäumt haben, ihre Staatsangehörigkeit umschreiben zu lassen“, sagt Oliver Pfumfel, Leiter des Amtes Statistik und Wahlen. Die Zahl der Weißrussen in Wuppertal wird mit 113 angegeben. Eine erweiterte Staatsangehörigkeit besitzen 1851 Angehörige der Russischen Förderation (Sowjeunion 187). Hier liegt die Zahl für die Ukraine bei 436 Personen sowie für Weißrussland bei 34 Personen.

Vor zwei Wochen hat die WZ darüber berichtet, dass Wuppertal in diesem Jahr noch rund 600 Asylbewerber aufnehmen will. Damals schien eine derartige Zuspitzung der Lage in der Ukraine noch undenkbar. „Die ersten Menschen aus Afghanistan, zu deren Aufnahme sich die Bundesregierung verpflichtet hat, sind bei uns gekommen. Insgesamt gehen wir davon aus, im Jahr 2022 etwa 600 neue Asylbewerber in Wuppertal aufzunehmen“, erklärte der Leiter des Ressorts Zuwanderung und Integration, Hans-Jürgen Lemmer, vor zwei Wochen gegenüber der WZ. Bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien in den Jahren 2015 und folgende war Wuppertal als eine der wenigen Städte fast ohne den Betrieb von Turnhallen als Notaufnahmestellen ausgekommen. Stattdessen setzte die Stadt auf dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten. Ob sich dieses „Wuppertaler Modell“ allerdings auf die aktuell anstehenden Herausforderungen übertragen lässt, erscheint fraglich. Das Ausmaß der Folgen des Krieges im Osten Europa ist nicht abzusehen. Zumal die Corona-Pandemie die Unterbringung einer großen Gruppe heimatlos gewordener Menschen zusätzlich erschweren wird.