Gottes Segen für die Lieblinge der Wuppertaler

Vor der Citykirche konnten Wuppertaler ihre Haustiere segnen lassen. Das kam gut an.

Elberfeld. Völlig entspannt liegt der vierjährige Carlos auf dem Boden. Nichtsahnend hat er den großen Kopf auf die Vorderbeine gelegt: Die Augen des spanischen Herdenschutzhundes sind geschlossen. Dann reißen helle Glockentöne den nahezu 70 Kilogramm schweren Rassehund aus seinem Schlaf. Jetzt ist auch der große Moment für die Herrchen Karl Raimund und Alexandra Mintert gekommen: die Tiersegnung auf dem Laurentiusplatz.

Pünktlich zum 4. Oktober, dem Festtag des Heiligen Franziskus von Assisi, dem Gründer des Franziskanerordens und Schutzpatron der Tiere, konnten am Dienstag Besitzer großer und kleiner Vierbeiner die von Stadtdechant Bruno Kurth und Pastoralreferent Werner Kleine durchgeführte Segnung entgegennehmen. Trotz des schlechten Wetters nahmen auch in diesem Jahr viele Tiere und deren Besitzer teil. Bereits zum achten Mal war der Platz vor der katholischen Citykirche gut gefüllt.

Unter den Besuchern war auch Petra Marie Schmidt, die allerdings keinen Vierbeiner an der Leine führte, sondern einen zweijährigen Erpel in ihren Armen hielt: „Das ist Grisu. Er ist seit der sechsten Woche gelähmt. Wahrscheinlich eine von Hühnern übertragene Infektion“, erzählt sie schweren Herzens. Eigentlich habe der Tiermediziner dem damals noch jungen Enterich eine schwindend kleine Überlebenschance prognostiziert. „Daraufhin sind wir mit ihm zur Tiersegnung gegangen. Da Grisu überlebt hat, haben wir das als gutes Omen gedeutet. Seitdem kommen wir regelmäßig hierhin“, sagte Schmidts Begleiter Randolf Hülsdell.

Auch andere Besucher hoffen auf die Wirkung des Segens — wie Erika und Antonio Murgia, die zusammen mit Hund Charly (4) zum Laurentiusplatz gekommen waren. „Unser Charly war noch nie krank“, betonte Erika Murgia und erklärte: „Wir glauben an den Schutz Assisis. Da ist schon etwas Wahres dran.“

Initiiert hat die Tiersegnung der Pastoralreferent der katholischen Citykirche, Werner Kleine. Seine Begründung: „Für viele Menschen stellen Tiere eine Bereicherung dar. Sie werden für den Besitzer zum Segen — und von eben diesem geben die Menschen etwas zurück.“